Tönisvorst Zerstörung: Rentner verärgert

Tönisvorst · Heinz Hendrix hat es gern ordentlich. Daher ist der 87-jährige Vorster jetzt besonders sauer. Zum wiederholten Male haben Unbekannte Scheiben seiner Gewächshäuser zerstört.

Wenn man das Anwesen von Heinz Hendrix betritt, spürt man gleich, dass hier Disziplin regiert. Haus Brempt, das Vorster Herrenhaus an der Kniebeler Straße, ist tipptopp in Schuss. Alles hat hier seinen Platz. Und auch das Innere des mit 420 Quadratmeter Wohnfläche recht großzügig geschnittenen Denkmals beeindruckt: Über eine große Treppe geht es zum Eingang, der sich im früheren Turm befindet. Alte, wunderbar erhaltene Fliesen am Boden, sehr hohe Decken, große Fenster, ein großzügiges Wohnzimmer mit angebautem Wintergarten, der den Blick in einen weiten Garten mit 350 Quadratmeter großen Teich freigibt. Weiße, rote und rosa Seerosen treiben auf dem Wasser. Auf der Fensterbank im Wintergarten gedeihen satt rot leuchtende Begonien und einige Orchideen.

Ausgezeichnet als Gärtner

Der Hausherr hat ein Händchen für die Natur. Wen wundert's da, dass er von Hause aus Gärtner ist. In den 50er Jahren seien er und seine Frau die führenden Belieferer der Gartenschauen – international und auf Bundesebene – mit Gerbera gewesen, berichtet der rüstige Senior. Davon zeugen neun Gold-, fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen. Zur Blütezeit des Betriebes gab es eine Fläche von rund 11000 Quadratmeter Gewächshäuser rund um das Haus Brempt. Heinz Hendrix erinnert sich noch an seine Kindheit, als sich rund um die Burg nur Wasser und Natur befanden. Nach und nach sei der Graben ausgetrocknet, nach und nach zugeschüttet worden. Und dann wuchs die Gärtnerei.

Nachdem Hendrix den Betrieb Ende der 60er Jahre aufgegeben hat, wurden die Häuser zurückgebaut. Inzwischen wurden bereits 7000 Quadratmeter Gewächshaus entsorgt. Auf dieser Fläche ist ein Wohngebiet gewachsen. Die restlichen 3800 Quadratmeter Glashäuser entlang der Kniebeler Straße bringen den Vater eines Sohnes und Opa eines Enkelsohns nun den Ärger.

Vor etwa einem dreiviertel Jahr "begann der Sport", erinnert sich der 87-jährige Liebhaber schneller Autos. Einige Vertreter der jüngeren Generation hätten Scheiben eingeschmissen. Hendrix ließ den Schaden beheben, was ihn etwa 900 Euro kostete. Jetzt würden die Mängel größer. Es würden nicht mehr nur von der Straße aus Steine in die Häuser geschmissen; zwei größe Löcher haben die Unbekannten jüngst in den Zaun geschnitten, sind auf das Grundstück gelangt und haben sich den Gewächshäusern einmal genähert. "Ich kann den kaputten Kram nicht mehr sehen", schimpft Heinz Hendrix. Er sein ein Typ, der brauche Ordnung. "Und wenn das so weiter geht, wo soll das denn noch hinführen?"

Frage des Tages

(RP)
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