Stadt Willich Zekai T. zeigte "massive Aggressivität"

Stadt Willich · Wahrscheinlich erlebten Prozessbeteiligte und Besucher Montag den vorletzten Verhandlungstag in der Sache Zekai T. Der 36-jährige Krefelder wird beschuldigt, im Oktober 2008 auf dem Parkplatz vor Haus Bonnenring 137 in Wekeln seine von ihm getrennt lebende Ehefrau Durkadin T. mit einem Messer lebensgefährlich verletzt zu haben. Es gab mehrere Zeugen. Kürzlich räumte auch Zekai T. die Tat ein.

 Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Foto: ddp, ddp

Gestern sagte der psychiatrische Gutachter aus. Er hatte den Angeklagten im September untersucht. Zekai T. habe sich als hilfsbereiten Menschen bezeichnet, der immer bestrebt gewesen wäre, Gutes zu tun. Zudem sei er ein treuer Ehemann gewesen. "Tests zeigten jedoch, dass er nicht gerade ein sozial angepasster Mensch ist", erklärte der Fachmann. Diverse, bei Gericht getroffene Zeugenaussagen — speziell die Angaben der Ex-Frau — würden dieses Testergebnis belegen.

Der Gutachter kam jedenfalls, nach einer Reihe von Untersuchungen, zu dem Schluss, dass der Angeklagte eine "unreife und egozentrische Persönlichkeit mit hysterischen Zügen" besitze. Er habe von sich selbst ein überzogen positives Bild, reagiere überempfindlich auf Kritik, sei sehr ordentlich und wenig flexibel. Eine psychische Erkrankung läge aber nicht vor. Auch war Zekai T. nie von Drogen oder Alkohol abhängig.

Zum Tatzeitpunkt sei er weder betrunken noch berauscht gewesen. Die Aggression, die er dabei an den Tag legte, "muss als massiv bezeichnet werden". Immerhin habe der Beschuldigte seinem Opfer 25-mal in den Hals gestochen, was "erstaunlicherweise" nicht den Tod der Frau zur Folge hatte. "Ärger, Wut und Frustration spielten beim Tatvorgang sicherlich eine große Rolle", ergänzte der Gutachter.

Da Zekai T. die Tat bei vollem Bewusstsein beging, stellte der Fachmann eine "weitgehend intakte strafrechtliche Verantwortlichkeit" fest. Unter anderem spräche die Tatsache, dass er sein Messer sowie sein Handy nach dem Mordversuch weg warf, ebenfalls für ein rationales Handeln. Am kommenden Montag, wird das Urteil erwartet. Die Verhandlung beginnt um 9 Uhr in Saal 157.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort