Stadt Willich Zehn Jahre "Bio-West"

Stadt Willich · Die Idee hat sich zum Erfolg gemausert: Vor zehn Jahren entwickelten einige Landwirte ein System, um Bio-Möhren nicht nur in Hofläden zu verkaufen. Die Kräfte werden dadurch gebündelt.

Vor zehn Jahren gründeten sechs Landwirte den Verein, heute sind rund 45 Bio-Landwirte aus NRW, Niedersachsen und Hessen Mitglieder und sie bauen auf mehr als 350 Hektar hochwertiger Böden Bio-Möhren an: Der Verein "Bio west" feiert sein zehnjähriges Bestehen. Zu den Mitgründern/Initiatoren gehören Hans Brocker und Josef Deselaers, Geschäftsführer der Hans Brocker KG in Schiefbahn. Die Idee war es damals, in der Gemeinschaft eine großflächig angelegte Vermarktung von Bio-Möhren zu organisieren. "Seit der Gründung ist es dem Verein gelungen, für den überwiegenden Teil des Jahres eine bundesweite Versorgung der Verbraucher mit Bio-Möhren aus deutscher Produktion auch in großen Lebensmittel- und Supermärkten zu gewährleisten" erklärt Deselaers, auch Geschäftsführer des Vereins, der seinen Sitz in Willich hat.

Bio West ist bis heute der einzige Verein, der sich in Deutschland ausschließlich mit der Produktion und Vermarktung von Bio-Möhren beschäftigt. Dafür hat der Verein unter anderem Richtlinien für die Mitglieder erarbeitet, die eine einheitliche Produktion und Vermarktung, sowie eine diesbezügliche Kontrolle gewährleisten, so die Satzung. Die Landwirte bündeln ihre Kräfte, um die kostenintensive Lagerung, Verarbeitung, Verpackung und Lieferung an die Abnehmer zuverlässig abwickeln zu können: Die Vermarktungszentrale ist am Firmensitz der Hans Brocker KG in Schiefbahn. Dafür wurde 2004 hier eine eigene Wasch- und Sortieranlage nur für Bio-Möhren aufgebaut, die die strikte Trennung dieser Produktionslinie von der für Möhren aus konventionellem Anbau gewährleistet.

Bio-Möhren aus Deutschland gelangen von hier aus über neun Monate im Jahr täglich frisch und nach den Vorgaben des jeweiligen Kunden abgepackt zu Lebensmittelmärkten in ganz Deutschland. "Die Qualität der Bio-Ware wird über regelmäßige Kontrollen und Zertifizierungen der Betriebe und der Vermarktungsstätte gewährleistet", so Hans Brocker. "Durch die Vereinsgründung und in dieser Kombination können die Bio-West-Mitglieder wirtschaftlich produzieren, die logistischen Anforderungen der Großabnehmer erfüllen und den Verbrauchern eine qualitativ hochwertige, den ökologischen Standards entsprechende Ware liefern", sagt der Vereinsvorsitzende Joachim von Reden.

Die Arbeit des Vereins wurde vor einigen Wochen bei der BioFach – der größten deutschen Fachmesse für Bio-Produkte – von Dr. Alexander Schink, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium gewürdigt: Er besuchte die Vereinsvertreter und gratulierte im Namen von Umweltminister Eckhard Uhlenberg zur erfolgreichen Arbeit der vergangenen Jahre. "Die Ökolandwirte in Nordrhein-Westfalen brauchen starke und erfolgreiche Partner in Verarbeitung und Handel. Für die Verbraucher ist es gut, ein breites Angebot an Bio-Produkten in allen Einkaufsstätten vorzufinden und selbst auswählen zu können", so der Staatssekretär.

(RP)
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