Haushalt Willichs finanzielle Situation verbessert sich

Willich · (msc) Nach einigen schwachen Jahren mit Einsparmaßnahmen und Steuererhöhungen verbessert sich die wirtschaftliche Lage der Stadt Willich zusehends. Im laufenden Jahr rechnet Kämmerer Willy Kerbusch mit rund 3 Millionen Euro mehr an Einnahmen aus der Gewerbesteuer, als ursprünglich angenommen.

Auch das Jahr 2016 verlief positiver, als angenommen. Die Mitglieder des Stadtrates beschlossen in ihrer Sitzung am Donnerstagabend einstimmig, dass der (durch eine vom Kämmerer verhängte Haushaltssperre erzielte) Überschuss von rund 670.000 Euro der Ausgleichsrücklage zugeführt wird, die in den vergangenen Jahren komplett abgeschmolzen war.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges wollte wissen, ob es sich bei den Gewerbesteuer-Mehreinnahmen „um den Beginn einer positiven Entwicklung handelt“. Kerbusch bejahte dies und führte das Plus auf die Ansiedlung neuer Firmen zurück. Zwar habe man keine ganz großen Gewerbesteuerzahler hinzugewinnen können, „aber in der Breite sind wir gut aufgestellt“, so Kerbusch. Zudem habe die Überwindung der Wirtschaftskrise einige Jahre gedauert. Ein leichtes Minus beim Gemeindeanteil an den Einkommensteuereinnahmen sei darauf zurückzuführen, dass die Stadt Willich statistisch gesehen 600 Einwohner verloren habe, was sich auf den Verteilungsschlüssel auswirke. Kerbusch geht aber wegen der guten Wirtschaftslage davon aus, dass sich dies nicht dauerhaft negativ auf den Haushalt auswirke.

Mit der Vorstellung der „Eckwerte“ gab der Kämmerer einen Ausblick auf das Jahr 2019, für das er mit einem Überschuss von knapp einer Million Euro rechnet. Bis zur Verabschiedung des Haushalts im Dezember durch die Politik werde es allerdings noch erhebliche Änderungen geben. „Bei den Investitionen haben wir Preissteigerungen im hohen Maße“, sagte Kerbusch. Inzwischen gebe es bei Ausschreibungen im Tiefbaubereich im Schnitt gerade mal noch zwei Angebote, was sich auf die Preise auswirke. Früher habe es sechs bis acht Angebote von Firmen gegeben.

Eine zusätzliche Entlastung des Haushalts von rund 500.000 Euro pro Jahr bringt übrigens eine Neubewertung der städtischen Straßen. Eine gründliche Analyse ergab, dass diese mehr wert sind, als noch vor ein paar Jahren angenommen.

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