Kinderschutzbund gibt Tipps So gelingen beim Backen mit Kindern leckere Plätzchen

Schiefbahn · Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Nicola Meyer vom Kinderschutzbund in Willich zeigt Grundschülern jedes Jahr in einem Backkurs, wie leckere Weihnachtsplätzchen gelingen können, und verrät ihre besten Rezepte zum Nachbacken.

 In der Weihnachtsbäckerei: Hermine, Johanna und Julius (v.l.n.r.) haben beim Kurs des Kinderschutzbundes fleißig Plätzchen gebacken.

In der Weihnachtsbäckerei: Hermine, Johanna und Julius (v.l.n.r.) haben beim Kurs des Kinderschutzbundes fleißig Plätzchen gebacken.

Foto: Norbert Prümen

Am großen Tisch in der Schulküche der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule rollen die Nudelhölzer. Hermine, Johanna, Mia und Julius sind damit beschäftigt, Teigklumpen in glatte Platten zu verwandeln. „Der Teig darf nicht zu dünn ausgerollt werden, sonst kann man die Plätzchen nicht gut ausstechen. Ist er zu dick, dauert es zu lange, bis die Plätzchen gebacken sind“, erklärt Nicola Meyer und gibt die perfekte Dicke mit Daumen und Zeigefinger vor. Um optimal arbeiten zu können, wird immer wieder ein wenig Mehl auf den Teig gegeben. Das verhindert das Festkleben am Nudelholz. Schließlich hat ein jeder einen gleichmäßig ausgerollten Teig vor sich liegen.

In der Schulküche ist weihnachtliches Plätzchenbacken angesagt, zu dem der Kinderschutzbund (KSB) Willich, eingeladen hat. Zu den Angeboten des KSB gehören auch Kinderkochkurse, die seit 2019 von Meyer durchgeführt werden. Vier bis fünf Kurse gibt es pro Jahr, entsprechend jahreszeitlich angepasst. Das Backen gehört zur Vorweihnachtszeit. „Am 1. März kommenden Jahres werden wir Burger machen, und am 26. April stehen Frühlingsleckereien auf dem Programm“, sagt Meyer. Die Angebote, die jeweils über zwei Stunden gehen, richten sich dabei an Grundschüler. Maximal acht Teilnehmer sind möglich.

Schon während der Teigbearbeitung sind die Blicke der jungen Plätzchenbäcker zu den verschiedenen Ausstechformen gewandert, die in der Mitte des Tisches liegen. Julius greift zum Tannenbaum. Hermine hat sich für den Schneemann entschieden, während Johanna einen Mond nimmt und Mia die Hundeform vorsichtig in ihrem Teig drückt. Meyer und Anika haben derweil Backbleche mit Backpapier für die vier Kinder belegt. Sekunden später liegen die ersten Plätzchen auf dem Backpapier. Allerdings gibt es bei Julian einen Unfall. Die Spitze vom Tannenbaum ist in der Form hängengeblieben. „Das macht nichts. Wir tricksen“, meint Meyer, drückt das Stückchen Teig vorsichtig heraus und schiebt es an den restlichen Baum, der schon auf dem Backblech liegt.

Als die ersten Backbleche komplett belegt sind, geht es in die vorgeheizten Backöfen. Die nächsten Teige für die Ausstechplätzchen, die Meyer allesamt bereits vorbereitet hat, finden ihren Weg vom Kühlschrank auf den Tisch. Meyer hat derweil begonnen, die Kuvertüre im Wasserbad zu schmelzen. „Schokolade muss man vorsichtig erwärmen. Sie darf auf keinen Fall kochen“, sagt die Pädagogin für Kinder- und Jugendarbeit. Schneller geht es dabei, wenn der Schokoladenblock vorab zerkleinert wird.

Das Schrillen der Eieruhr unterbricht die Tätigkeit. Die ersten Plätzchen sind fertig. Damit kann das Allerschönste beginnen: das Verzieren. Eingehüllt vom frischen Plätzchenduft, hantieren Hermine, Johanne, Mia und Julius mit buntem Streusel, Kuvertüre, Zuckerguss, Perlen und Fondant. „Das Verzieren macht am meisten Spaß. Da kann man richtig kreativ sein“, sagt Hermine. Aber nicht nur die Ausstechplätzchen stehen an diesem Nachmittag im Mittelpunkt. Meyer hat auch einen Hefeteig für die Herstellung von Weckmännchen vorbereitet.

Nach zwei Stunden sind die mitgebrachten Dosen voll. Ein jeder hat seine Plätzchen darin liebevoll verstaut und auch seine Weckmännchen verpackt. „Das Rezept für die bunten Ausstechplätzchen kann man auch hervorragend für Engelsaugen und Vanillekipferl nutzen“, gibt Meyer als zusätzlichen Tipp mit auf den Weg. Bei den Engelaugen wird aus dem Teig eine Rolle geformt. Davon werden Scheiben abgeschnitten, in deren Mitte mit dem Kochlöffelende eine kleine Mulde eingedrückt wird. Dort hinein kommt ein wenig Fruchtaufstrich, bevor es in den Backofen geht. Fertig ist das Engelsauge. Für die Vanillekipferl werden kleine Teigstücke in die typische Kipferlform gebracht und dann gebacken. Die Rezepte dürfen die Kinder mit nach Hause nehmen, um dort noch mehr Plätzchen zu backen.

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