Stadt Willich Willicher Wehr erlebte turbulentes Jahr

Stadt Willich · 43 040 Stunden waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Willich im vergangenen Jahr für ihr Ehrenamt im Einsatz. Es gab mehr Einsätze für den Löschzug in Alt-Willich. Die Zahl der Mitglieder der Jugendfeuerwehr stieg an.

 Willlichs Wehrleiter Thomas Metzer (rechts) zeichnete Peter Kreutzer (Mitte) von der Stadtverwaltung für seine Verdienste um die Feuerwehr aus. Auch Kreisbrandmeister Thomas Riedel dankte Kreutzer für seinen Einsatz.

Willlichs Wehrleiter Thomas Metzer (rechts) zeichnete Peter Kreutzer (Mitte) von der Stadtverwaltung für seine Verdienste um die Feuerwehr aus. Auch Kreisbrandmeister Thomas Riedel dankte Kreutzer für seinen Einsatz.

Foto: Hüskes

Ein junger Brandstifter hatte vor allem die Alt-Willicher Feuerwehr im vergangenen Jahr ganz schön beschäftigt. So gingen zahlreiche der insgesamt 47 Mülltonnenbrände auf sein Konto. Mit Details hielten sich Verantwortliche von Feuerwehr und Polizei bei der Generalversammlung der Gesamtwehr sehr zurück. Nur so viel war aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren: Der Brandstifter wurde bereits vor Monaten erwischt, es soll für ihn eine "erzieherische Maßnahme" gegeben haben.

Mehr als 150 Feuerwehrmänner waren zur Vollversammlung in den Kaisersaal gekommen. Willichs Wehrleiter Thomas Metzer sprach rückblickend auf 2012 von einem "Jahr der Superlative", meinte die immens gestiegenen Einsätze in Alt-Willich, aber auch den enormen Aufschwung bei der Jugendfeuerwehr. Hier war die Mitgliederzahl sprunghaft von 24 auf 46 gestiegen. "Vorbildlich und einmalig im Kreis", lobte Kreisbrandmeister Thomas Riedel. Anerkennende Worte gab es auch von Vertretern anderer Organisationen wie Polizei, Deutschem Rotem Kreuz, Malteser und Technischem Hilfswerk.

Feuerwehr-Geschäftsführer Johannes Zensen wurde konkret, bilanzierte die Summe aller geleisteten Übungs-, Fortbildungs- und Einsatzstunden der 255 aktiven Kameraden auf 43 040. Im Jahre 2011 war dies zwar geringfügig mehr gewesen, aber im gleichen Zeitraum stiegen die Alarmierungen von 391 auf 466. Dies schlug sich vor allem für den Alt-Willicher Löschzug nieder; von den Kameraden wurden etwa 2300 Stunden (insgesamt waren es 3331) mehr geleistet als im Jahr davor.

Die fünf Löschzüge waren auch über die Stadtgrenzen hinaus im Einsatz, waren zum Beispiel beim "Rockerkrieg" in Mönchengladbach dabei oder halfen, die Viersener Innenstadt nach einem Bombenfund zu räumen.

Wie kann man dieses Ehrenamt in Zukunft noch stärker unterstützen? Dies war ebenfalls ein Thema. Martin Zinnel, Geschäftsbereichsleiter "Einwohner und Ordnung" der Stadtverwaltung, berichtete, dass die Stadt eine Umfrage gestartet und in anderen Kommunen nachgefragt habe: "80 Städte und Gemeinden haben geantwortet und Vorschläge gemacht." Diese würden jetzt zusammengestellt und reichen von bevorzugter Einstellung von Feuerwehrmännern bis hin zur Gewährung eines kleinen Taschengeldes für ihre Tätigkeit.

"Wir wollen weiter etwas für die Fitness der Kameraden tun", sagte Bürgermeister Josef Heyes. So können bereits besonders in ihren Einsätzen strapazierte Feuerwehrmänner im Freizeitbad "De Bütt" kostenfrei schwimmen. Es werde auch über weitere Fitnessangebote nachgedacht, so in den speziellen Kraftsportzentren. Auch Kreisbrandmeister Riedel wünschte sich mehr Initiativen in diese Richtung. "Denn das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammen hält." Josef Heyes lobte allgemein: "Sie geben stets ein besonderes Bild ihrer Schlagfähigkeit und Stärke ab."

Zum Schluss stand noch ein Mann im Mittelpunkt, der sich in der Verwaltung seit 21 Jahren für die Belange der Feuerwehr eingesetzt hatte: Peter Kreutzer. Der Feuerwehr-Sachbearbeiter wird am 18. April 63 Jahre alt und geht Ende August in Ruhestand. Ihn zeichneten Thomas Metzer und die Kreis-Jugendfeuerwehrwartin Miriam Kremers mit der "Florian-Medaille" des Landesverbandes aus.

(wsc)
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