Verein seit fast 35 Jahren aktiv Im Verein Menschen für Kunst begeistern

Willich · Der Willicher Kunstverein bewegt sich auf sein 35. Jahr zu. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunst Bürgern näher zu bringen. Ein abwechslungsreiches Jahresprogramm hilft dabei. Für ein Vorhaben wird noch ein Auktionator gesucht.

 Gründungsmitglied und erste Vorsitzende Jutta Otto-Gesterling und zweite Vorsitzende Helga zum Bruch betonen, dass der Kunstverein Willich keine Künstlervereinigung sei, sondern sich an alle Kuntsinteressierten wende.

Gründungsmitglied und erste Vorsitzende Jutta Otto-Gesterling und zweite Vorsitzende Helga zum Bruch betonen, dass der Kunstverein Willich keine Künstlervereinigung sei, sondern sich an alle Kuntsinteressierten wende.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Im November 1985 haben sieben kunstbegeisterte Menschen, teilweise selbst künstlerisch aktiv, einen Verein ins Leben gerufen. Was aus dieser privaten Initiative heraus entstanden ist, hat nicht nur in Willich einen Namen. Aus dem Umkreis und sogar aus Düsseldorf kennen und schätzen die Menschen den Willicher Kunstverein. Das Besondere sind seine zwei Linien: Künstler und Kunstinteressierte.

Der Kunstverein setzt sich aus aktiven, das heißt künstlerisch arbeitenden Mitgliedern, und passiven Mitgliedern zusammen, die einfach nur Kunst genießen möchten. Die Künstler machen dabei mit 15 Mitgliedern den kleineren Bereich aus. Sie stehen 120 passiven Teilnehmern gegenüber. Künstler fördern, unter anderem durch Ausstellungen, und gleichzeitig Menschen Kunst näher bringen, hat sich der Verein auf seinen Fahnen geschrieben. „Wir sind keine Künstlervereinigung, sondern ein Kunstverein. Wir bringen Kunst zum Bürger. Die Kunst steht im Mittelpunkt“, betont Jutta Otto-Gesterling, Gründungsmitglied und erste Vorsitzende des Vereins.

Das geschieht auf vielfältige Art und Weise, wie allein das Jahresprogramm 2019 zeigt. So ging es bereits ins Clemens-Sels-Museum in Neuss und einen Blick hinter die Kulissen gab es ebenfalls schon. Die Künstlerin Rike Oetzel öffnete ihr Atelier für die Vereinsmitglieder. Am 19. Mai steht eine Fahrt nach Aachen ins Ludwigsforum an. Die Ausstellung unter dem Titel „Lust der Täuschung. Von antiker Kunst bis zur Virtual Reality“ beschäftigt sich mit Spielformen von Schein, Illusion und Simulation anhand von 100 Werken aus vier Jahrhunderten. Das Düsseldorfer Museum K21 steht ebenso auf der Besuchsliste wie ein Besuch des DKM-Privatmuseums in Duisburg und eine Busfahrt nach Unna zum Zentrum für internationale Lichtkunst.

„Wir machen immer fünf bis sechs Museumsbesuche pro Jahr, wobei es uns wichtig ist, dass wir unseren Teilnehmern in den Museen Führungen anbieten. Wir fahren nicht einfach irgendwo hin, sondern lassen uns in die Ausstellungen einführen“, sagt Helga zum Bruch, die zweite Vorsitzende. Der bedeutendste Kunstevent für zeitgenössische Werke, die alle fünf Jahre stattfindende Documenta in Kassel, gehört selbstverständlich ebenfalls zu den Zielen.

Einmal im Jahr steht zudem eine Studienreise an. Paris, Amsterdam, München und London waren unter anderem bereits die Reiseziele. In diesem Jahr geht es Ende Oktober für fünf Tage nach Hamburg und Paderborn. Die westfälische Stadt ist auf der Hinfahrt ein Zwischenstopp, bei dem der spätromanisch-gotische Dom besichtigt wird. Hamburg selber bietet über Stadt- und Hafenrundfahrt eine Besichtigung der Elbphilharmonie sowie den Besuch von Ausstellungen und einer Galerie an.

Die Fahrten stehen nicht nur den Mitgliedern des Willicher Kunstvereins offen. Auch Nichtmitglieder können die Angebote nutzen. Sie müssen allerdings einen kleinen Aufschlag zahlen. Wer so mit nach Hamburg fahren möchte, zahlt 35 Euro mehr. Das entspricht dem Jahresbeitrag einer Einzelperson beim Kunstverein. „Gäste sind immer gern gesehen. Wir freuen uns, wenn weitere Bürger unsere Angebote mit nutzen“, sagt Otto-Gesterling.

Ein ganz wichtiger Punkt im Jahresprogramm ist immer die eigene Ausstellung. Unter dem Titel „Das zweite Gesicht“ begrüßt in diesem Jahr vom 22. September bis 11. Oktober die Kunstausstellung vom Willicher Kunstverein die Besucher im Gründerzentrum vom Stahlwerk Becker mit Künstlern des Vereins und internationalen Kunstschaffenden als Gästen.

Auch bei „Kunst im Kern“ ist der Verein dabei. Der große Kunstevent der Stadt Willich findet am 25. Mai statt. „Künstler aus unserem Verein haben Kunstobjekte gestiftet, die wir gerne bei Kunst im Kern für einen caritativen Zweck versteigern möchten. Wir suchen derzeit noch einen Auktionator, der diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen würde“, sagt zum Bruch.

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