Stadt Willich Willicher feiern strahlendes Schützenfest

Stadt Willich · Prächtige Stimmung, viele Besucher: Das Fest des Allgemeinen Schützenvereins ist wieder ein absoluter Höhepunkt. Neuer Schützenkönig ist Toni Linden. Müde sind die Schützen noch lange nicht: Heute geht es im Festzelt weiter.

 Die Jungschützen präsentierten sich gestern in geschlossener Formation vor der Tribüne auf dem Markt.

Die Jungschützen präsentierten sich gestern in geschlossener Formation vor der Tribüne auf dem Markt.

Foto: achim hüskes

ASV-Präsident Willi Stennes wünschte sich bei der Eröffnung des 129. Schützenfestes am Freitag: "Ich will nur strahlende Gesichter sehen - und Sonne!"- Aber weil das mit der Sonne am Abend ja eher schwierig ist, dürfte die reale Abwandlung des Wetters in die Minimalleistung "kein Regen und angenehme Temperaturen" für ihn auch in Ordnung gegangen sein: Die Schützen feierten am Freitag mit knapp 5000 Besuchern eine rundum gelungene Eröffnungsveranstaltung im Konrad-Adenauer-Park: Der Fassanstich, bei dem Stennes dem stellvertretenden Bürgermeister Guido Görtz assistierte, klappte sauber und auch ansonsten lief der Abend hervorragend: Germania Willich und der MV Waldenrath spielten das Open-Air-Konzert und später die Serenade einwandfrei und DJ Mölle sorgte mit seiner Musikauswahl dafür, dass König Marcus I. Fadi mit Königin Sylvia gleich zu Beginn einen Tanz auf den Rasen legte.

 ASV-Präsiden Willi Stennes gratuliert dem frischgebackenen Schützenkönig Toni Linden.

ASV-Präsiden Willi Stennes gratuliert dem frischgebackenen Schützenkönig Toni Linden.

Foto: djm

Die Schützen erwiesen sich als sangesfest - als der König für einige eine Runde gab, dankten sie ihm mit einem Ständchen "Hermann Löns, es brennt die Heide..." Auch Fackelzug, Serenade und das Klang-Feuerwerk auf dem Teich verliefen wie geplant.

Musikalischer Höhepunkt des ASV-Schützenfestes ist die Musikparade am Samstagnachmittag - und der Präsidentenwunsch nach Sonne erfüllte sich dann doch. Die rund 450 Musiker zeigten ihre Kunst, im Mittelpunkt stand die Musikshow der Central Band of the Royal British Legion of Scotland. Die Zuhörer waren beeindruckt davon, wie fein die Musiker ihre Instrumente aufeinander abspielen können. Auch die Samstagabend-Parade ging gut über die Bühne, danach feierten die Schützen ihren ersten Ball im Zelt. Der ASV hatte dafür gesorgt, dass das "kleine Finale" der WM im Bild zu sehen war, aber es stieß nicht auf viel Interesse - das Schützenfest war zu dem Zeitpunkt wichtiger.

 Toller Anblick: Mit Blumen bestückte Füllhörner trugen die Schützen gestern durch die Stadt.

Toller Anblick: Mit Blumen bestückte Füllhörner trugen die Schützen gestern durch die Stadt.

Foto: Achim Hüskes

Der Sonntagvormittag begann wettertechnisch verhalten mit Nieselregen während des ersten Vorbeimarsches, aber dann blieb es trocken. König Marcus I. erlebte mit seinem Königshaus und den Gästen eine schöne Parade. Einmalig bleibt wohl die erste Aufstellung: Nachdem der SSV im vergangenen Jahr seine Jugendarbeit intensiviert hatte, gibt es mittlerweile rund 100 Jungschützen (16 bis einschließlich 25 Jahre). Sie stellten sich unter Führung ihres ersten Jungschützenkönigs Fabian Jeziorek vor der Tribüne auf und erhielten viel Beifall.

Protokollchef Joachim Kothen hoffte darauf, dass die Schützen auch hinter der Kirche alles hörten, denn Techniker Michael Gietmann hatte am Morgen eine böse Überraschung erlebt: Irgendjemand hatte die Kabel zu den Lautsprechern durchgeschnitten und er musste alles neu verkabeln.

Beeindruckend wie immer war der Anblick der Blumenhörner, wobei eins auffiel: In mehreren Hörnern kam die Kombination schwarz-rot-gold vor, dazu trug ein Schützenzug statt einer Blume eine Deutschland-Fahne im Gewehr - als Anspielung auf das abendliche Endspiel. Während der Präsentation der Blumenhörner spielte die schottische Musikgruppe ein Kurzkonzert für Königshaus und Besucher. Sie sorgten mit einer Mischung aus klassischen Stücken, modernen Elementen und in diesem Jahr mit drei Dudelsack-Spielern für eine Gänsehaut auf dem Platz.

Protokollchef Kothen musste aber auch zwei Schützen maßregeln: Toni Linden, ein Schütze mit massiver Gestalt und Zugführer des Jägerzugs "Jut drop" war genau das und marschierte unbekümmert in offensichtlich viel zu enger Uniformjacke über den Platz, sein Zugkollege mit eher wenig Körperumfang trug "Marke Zelt". Beide ertrugen den Rüffel, tauschten die Jacken und Linden orderte Erfrischungen: Bier für das Königshaus und Buttermilch für den Protokollchef - die Zuschauer durften über die Bedeutung dieser Aktion für den späteren Vogelschuss spekulieren. Zum Ende der Parade wurde der Himmel sogar fast sonnig, so dass König und Schützen trocken ins Zelt kamen. Heute findet im Schützenzelt ab 10 Uhr die Brotzeit für die Schützen mit Familie und Freunden statt, ab 17.30 Uhr ist Parade mit großem Zapfenstreich.

(djm)
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