Kostenübernahme und Fahrdienst Städte Kempen und Willich helfen bei Fahrt zum Impfzentrum – Grefrath und Tönisvorst nicht

Kreis Viersen · In Kempen und Willich gibt es Angebote für Senioren, die nicht allein nach Dülken fahren können. In Grefrath und Tönisvorst fehlt bislang ein solches Angebot.

 Das Impfzentrum für den Kreis Viersen steht in Dülken.

Das Impfzentrum für den Kreis Viersen steht in Dülken.

Foto: Martin Röse

Das Impfzentrum für den Kreis Viersen steht in Dülken – für manchen Senior ein Problem. Denn nicht jeder kann selbst zum Impfzentrum fahren, auch nicht von Verwandten, Bekannten, Nachbarn oder Freunden gebracht werden oder sich eine Taxifahrt leisten. Die Kommunen im Kreis Viersen reagieren unterschiedlich auf die Situation Bedürftiger, wie eine Nachfrage unserer Redaktion zeigt.

Willicher Bürger, die einen Impftermin bekommen haben oder perspektivisch einen bekommen werden, können sich bei nachgewiesener Bedürftigkeit auf eine Kostenübernahme der entsprechenden Transportkosten durch die Stadt verlassen, sagt Stadtsprecher Michael Pluschke. Wer also keine Möglichkeit hat, zum Impfzentrum an der Heesstraße in Dülken zu gelangen, kann sich an das städtische „Hilfsnetzwerk Corona“ unter der Telefonnummer 02154 949888 wenden. Dort gibt es weitere Informationen.

Für Über-80-Jährige, die in Kempen wohnen, bieten die Stadt Kempen und die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Hilfe an: Wer keine Möglichkeit hat, zum Impfzentrum nach Dülken zu kommen, wird dorthin gefahren. „Wir kümmern uns um diese Menschen“, betonen Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans und Jürgen Brockmeyer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Hotline bei der Stadt ist unter 02152 917-4440 erreichbar: montags bis donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr, freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr. Am anderen Ende der Leitung sitzen Berater der Inititative „Kempen hilft“ und der städtischen Seniorenberatung, koordiniert vom Sozialamt. Den kostenfreien Transport organisiert die Stiftung. Auch bei der Vergabe eines Impftermins hilft das Bündnis aus Stadt und Stiftung. Über die Hotline werden Ehrenamtler eingeschaltet, die mit Geduld und Hartnäckigkeit versuchen, für Senioren aus Kempen einen Impftermin in Dülken zu bekommen.

Weder die Gemeinde Grefrath noch die Stadt Tönisvorst bieten bislang einen ähnlichen Transport-Service zum Impfzentrum wie Kempen und Willich an.

Mit dem Start der Impfungen im Impfzentrum in Dülken macht der Kreis Viersen darauf aufmerksam, dass Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, ihr Zuhause nicht verlassen dürfen, um den Impftermin im Impfzentrum wahrzunehmen. Aktuell befinden sich 87 Menschen im Kreisgebiet in Quarantäne, die über 80 Jahre alt sind. Das gilt auch für Angehörige oder Bekannte der Senioren: Sollten sie in Quarantäne sein, dürfen auch sie ihr Zuhause nicht verlassen, um jemanden zum Impfzentrum zu begleiten. Wer seinen Impftermin absagen muss, kann dies über die Homepage der Kassenärzlichen Vereinigung tun: www.116117.de.

Unterdessen sind die Erstimpfungen in den Pflegeheimen im Kreis Viersen fast abgeschlossen. Im Dezember hatten 34 Einrichtungen insgesamt 2020 Bewohner sowie 2673 Mitarbeiter gemeldet, die geimpft werden wollten. Beim Kreis dokumentiert sind bislang Erstimpfungen von 1793 Bewohnern in Pflegeheimen sowie 1856 Mitarbeitern. 813 Bewohner und 916 Mitarbeiter haben bereits die zweite Dosis erhalten. In vier von sechs Krankenhäusern im Kreis wurden 671 Menschen erstgeimpft. Die Lieferung für Personen aus Pflege- und Rettungsdienst steht noch aus, durch Rest-Impfdosen konnten aus dieser Gruppe bereits 798 Menschen erstgeimpft werden, 188 davon sogar zweimal.

(biro/msc)
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