Stadt Willich Willich trauert um Hans Kothen

Stadt Willich · Mit 79 Jahren erlag der in Beruf, Politik und Vereinsleben engagierte Willicher der Nervenkrankheit ALS.

 Hans Kothen war ein vielfältiges kulturelles Angebot stets ein besonderes Anliegen. Von 2009 bis 2014 war er Vorsitzender des Festspielvereins.

Hans Kothen war ein vielfältiges kulturelles Angebot stets ein besonderes Anliegen. Von 2009 bis 2014 war er Vorsitzender des Festspielvereins.

Foto: Kaiser

Vor genau einem Jahr musste er aus gesundheitlichen Gründen auch sein letztes Ehrenamt aufgeben: den Vorsitz des Willicher Bürgerbusvereins. In der Nacht zum Ostersonntag ist der beliebte und vielfältig engagierte Hans Kothen gestorben. Der 79-Jährige litt an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), woraus er keinen Hehl gemacht hatte. Bis zum Schluss hat er sein Schicksal er- und getragen. Ende 2014 hatte Hans Kothen bereits schweren Herzens sein Amt als Vorsitzender des Festspielsvereins, das er seit 2009 innehatte, zur Verfügung gestellt. Der Bürgerbusverein und der Festspielverein ernannten ihn zum Ehrenvorsitzenden. Kothen versprach, sich, seine Erfahrungen und seine Kontakte so lange einzubringen, wie es ihm möglich sei.

 2014 wurde Kothen Ehrenvorsitzender des Festspielvereins.

2014 wurde Kothen Ehrenvorsitzender des Festspielvereins.

Foto: Schütz

In Willich reagierte man auf die Nachricht vom Tod Kothens bestürzt: Bürgermeister Josef Heyes, der mit seinem CDU-Parteifreund über Jahrzehnte zusammengearbeitet hatte, bedauerte betroffen den Verlust des Weggefährten sehr, stellte aber auch darauf ab, dass nun "auch ein langes, geduldig und mit bemerkenswertem Optimismus ertragenes Leiden" sein Ende gefunden habe. "Die Leistungen und Verdienste dieses Mannes für und um die Stadt Willich werden vielleicht erst folgende Generationen richtig einzuschätzen und zu würdigen wissen", so Heyes. "Mit ihm verliert die Stadt einen engagierten, klugen Kopf und engagierten Mann, der sich seiner Heimat stets verpflichtet fühlte und neben anderem auch viel für die kulturelle Entwicklung Willichs geleistet hat", so Heyes.

 Die Politiker Kothen und Ralf Hasso Sagner in den 80er-Jahren.

Die Politiker Kothen und Ralf Hasso Sagner in den 80er-Jahren.

Foto: Stadtarchiv

Der gebürtige Schiefbahner Hans Kothen war seit 1961 kaufmännischer Leiter des inzwischen geschlossenen Katharinen-Hospitals. Schon zu Beginn seiner Tätigkeit musste er sich mit dem Krankenhausneubau befassen, der 1961 bis 1963 erfolgte. In den folgenden Jahrzehnten trug Kothen entscheidend dazu bei, dass sich das Hospital strukturell, baulich und technisch zu einer modernen Klinik der Grundversorgung entwickelte. 2002 verabschiedete er sich in den Ruhestand. Von 1971 bis 2004 war Kothen im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Krankenhäuser in Krefeld und im Kreis Viersen, zehn Jahre war er Vorsitzender dieser Organisation.

Politisch aktiv wurde Hans Kothen, der seit 1969 CDU-Mitglied war, 1979, als er erstmals in den Willicher Stadtrat gewählt wurde. Ohne Unterbrechung gehörte er dem Stadtrat bis 2009 an. Von 1994 bis 1995 war er Zweiter Bürgermeister, von 1999 bis 2009 Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich. Von 1989 bis 1997 war er Vorsitzender des Kulturausschusses, von 1999 bis 2009 Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses.

Kothen saß zudem 25 Jahre lang im Kreistag und saß von 1980 bis 2007 dem Aufsichtsrat der Stadtwerke vor, von 1990 bis 2007 zudem dem Aufsichtsrat des Kreiswasserwerks.

Lang ist auch die Liste der Würdigungen seines Lebenswegs und Lebenswerks: 2004 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, seit 2005 war er Ehrenringträger der Stadt Willich.

(msc)
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