72 Jahre beim Tambourkorps Germania Spielmann Karl-Heinz Bohn mit Zapfenstreich für Lebenswerk geehrt

Willich · Was für eine Überraschung für das Urgestein der Brauchtumsmusik in Willich. Hunderte Gäste feierten Karl-Heinz Bohn für die vielen Jahrzehnte im Dienste des Tambourkorps Germania von den Schützen. Wie er den Verein und junge Menschen mit seiner Musik geprägt hat.

 30 Feuerwehrmänner mit Fackeln und 60 Musiker erwiesen Karl-Heinz Bohn beim Zapfenstreich auf dem Marktplatz die Ehre.

30 Feuerwehrmänner mit Fackeln und 60 Musiker erwiesen Karl-Heinz Bohn beim Zapfenstreich auf dem Marktplatz die Ehre.

Foto: Tambourkorps Germania

Der Tambourkorps Germania Willich hat seinen langjährigen Vorsitzenden Karl-Heinz Bohn mit einem großen Zapfenstreich auf dem Marktplatz und einem Abend zu seinen Ehren zum Jubiläum überrascht. Dem 87-jährigen gelernten Maschinenschlosser hat es die Marschmusik früh angetan: Bereits seit 72 Jahren ist er Mitglied und aktiver Spielmann und Musiker. Über 40 Trommler und 30 Tambourmajore hat er in dieser Zeit ausgebildet und jede Schützenparade in Willich, Schiefbahn und „weit darüber hinaus“ gespielt, heißt es vom Verein. Er habe den Tambourkorps Germania seit 1950 zu dem gemacht, was er heute ist – über 36 Jahre lang als Vorsitzender.

Und so hatten sich seine Kameraden eine ganz besondere Überraschung überlegt. Unter dem Vorwand, er solle vor dem Oberstehrenabend noch ein Ständchen für einen 70. Geburtstag dirigieren, lockten sie ihn in den Saal Krücken, wo schon rund 250 Gäste auf Bohn warteten, die seinetwegen gekommen waren. Die Bruderschaften aus Glehn, Kleinenbroich, Büttgen, Vorst, Schiefbahn, Anrath und der ASV Willich waren gekommen; Bürgermeister Christian Pakusch, Landtagsabgeordnete und die Ehrenpräsidenten des ASV Willich hielten Laudationen auf ihn, befreundete Musikvereine spielten zu Ehren des „Käpt‘n“, wie er im Verein liebevoll genannt wird. Und alle haben es vorher geschafft, dem für sein Lebenswerk in der Brauchtumspflege Geehrten nichts zu verraten. Gar nicht so einfach sei das gewesen, denn die Feier war eigentlich zum 70-jährigen Bestehen geplant, musste wegen der Pandemie aber verschoben werden, sagt Said Mohamud vom Tambourkops.

 72 Jahre lang musizierte Karl-Heinz Bohn und bildete Musiker aus.

72 Jahre lang musizierte Karl-Heinz Bohn und bildete Musiker aus.

Foto: Tambourkorps Germania

Karl-Heinz Bohn war sichtlich gerührt. Spätestens, als das Highlight des Ehrenabends auf ihn wartete: Mit einem Rolls-Royce-Oldtimer wurden er und seine Frau abgeholt und auf den Marktplatz geleitet – inklusive Blaulicht und Motorrad-Eskorte der Malteser. Begleitet wurde er auch von 30 Fackelträgern der Feuerwehr in Traditionsuniformen.

Und während es sich Karl-Heinz Bohn auf seinem Ehrenplatz bequem machte, spielten 60 Musiker von Tambourkorps und Bundes-Musikkapelle Kleinenbroich für ihn den Yorckscher Marsch, bevor es mit der Serenade aus drei Stücken weiterging. Dann erfolgte der große Zapfenstreich vor 150 Gästen. Er wurde vom alten Platzmajor Theo Heyes kommandiert. Im Anschluss an den Zapfenstreich ging es mit Marschmusik zurück in den Krücken-Saal, wo die Band „Die Kleinenbroicher“ die Gäste bis in die Nacht zum Tanz bat.

(jbu)
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