Bürgermeister in Willich Politiker äußern sich zu Heyes’ Entscheidung

Willich · In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz hat Willichs Bürgermeister Josef Heyes (CDU) am Donnerstag angekündigt, bei der Kommunalwahl im September nicht erneut für das Amt kandidieren zu wollen.

 Bei einer Pressekonferenz hatte Bürgermeister Josef Heyes (r.) mitgeteilt, dass er nicht mehr als Bürgermeister kandidieren wird. Sein Vorschlag für die Nachfolge: CDU-Fraktionschef Johannes Bäumges (l.).

Bei einer Pressekonferenz hatte Bürgermeister Josef Heyes (r.) mitgeteilt, dass er nicht mehr als Bürgermeister kandidieren wird. Sein Vorschlag für die Nachfolge: CDU-Fraktionschef Johannes Bäumges (l.).

Foto: Norbert Prümen (nop)

Als seinen Wunsch-Nachfolger präsentierte er Johannes Bäumges, derzeit Fraktionsvorsitzender der CDU. Einige werden davon überrascht worden sein – beide gaben an, erst nach dem Pressegespräch den Rest der Willicher CDU informieren zu wollen.

Der CDU-Parteivorsitzende Christian Pakusch wollte auf Anfrage unserer Redaktion zuerst Heyes danken – „für 21 Jahre, in denen er sich große Verdienste erworben hat“, sagte er. Es habe eine Vereinbarung gegeben, dass sich Heyes erklären solle, das habe er getan. Zu den weiteren Schritten betonte Pakusch: „Die Partei hat ein klares demokratisches Verfahren durchzuführen, das macht der Vorstand jetzt.“ Guido Görtz, der ebenfalls als möglicher Bewerber um das Bürgermeister-Amt galt, sagte: „In welche Richtung es jetzt weiter geht, möchte ich nicht sagen, weil es jetzt zu früh ist.“ Es gebe keinen Zeitdruck, „wenn es etwas zu sagen gibt, würde ich das zu gegebener Zeit tun“.

Von den anderen Willicher Fraktionen hatte sich einzig die SPD-Spitze schon festgelegt und schlägt ihren Mitgliedern den 66-jährigen Dietmar Winkels vor. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid glaubt, dass Heyes nicht mehr antreten möchte, weil dann in Nordrhein-Westfalen doch eine Stichwahl möglich ist. Dies hatte das Bundesverfassungsgericht am 20. Dezember entschieden. Röhrscheid erklärt: „Das möchte er vielleicht nicht und hat deswegen einen jüngeren Nachfolger gewählt. Völlig überraschend war für mich, Johannes Bäumges zu benennen.“ Dabei vermutet Röhrscheid eine Absicht: „Johannes Bäumges war der Konstrukteur der schwarz-grünen Absprachen. Ich glaube, dass ein Grüner Kämmerer wird – vielleicht Raimund Berg – und die Grünen dafür auf einen Bürgermeister-Kandidaten verzichten.“ Es werde für jeden anderen CDU-Bewerber „unglaublich schwer“, gegen die beruflichen Qualifikationen von Bäumges und die Vernetzung in das Schützenwesen anzutreten.

Der designierte SPD-Mitbewerber um das Bürgermeisteramt, Dietmar Winkels, sagte, er nehme die Erklärung des Bürgermeisters zur Kenntnis, obwohl sie ja eigentlich erst für Sonntag geplant gewesen sei. Dann findet der CDU-Neujahrsempfang statt. „Ich möchte ihm danken für die lange, lange Zeit, in der er für Willich alles getan hat“, sagte Winkels. Es bleibe abzuwarten, wie das in der CDU gehandhabt werde, dass Heyes seinen Kandidaten gleich mitgebracht habe.

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