Thema im Planungsausschuss Mehr „Tempo 30“ auf der Alperheide

Willich · Das könnte auf lange Sicht eine interessante Diskussion geben. Die kürzlich spontan gegründete „Interessengemeinschaft Alperheide“ möchte nämlich zum einen, dass auf der gleichnamigen Straße (L 443) mehr Tempo-30-Schilder aufgestellt werden, damit sich mehr Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Zum anderen möchte sie, dass die Straße, die an vielen Stellen einem Flickenteppich gleicht, saniert wird. Allerdings: Auf der Straße gilt Tempo 30, gerade weil die Straße Schäden aufweist.

 Weil die Straße Alperheide in Willich in schlechtem Zustand ist, gilt hier Tempo 30. Nicht alle halten sich daran.

Weil die Straße Alperheide in Willich in schlechtem Zustand ist, gilt hier Tempo 30. Nicht alle halten sich daran.

Foto: Marc Schütz

Am kommenden Dienstag, 22. Januar (18 Uhr, Technisches Rathaus am Rothweg in Neersen), ist ein Bürgerantrag der Interessengemeinschaft, der das Tempolimit betrifft, Thema. „Ziel der IG Alperheide ist es, kurzfristig die Überprüfung der Zone Tempo 30 durchzusetzen sowie eine bessere Ausschilderung auf das Tempolimit zu erreichen. Besonders Letzteres ist wichtig, da auf fast zwei Kilometern Länge nur jeweils ein Schild pro Richtung steht“, so Wolfgang Reinhold, Sprecher der Interessengemeinschaft. „Die Sicherheit der Anwohner, insbesondere der Kinder, liegt uns sehr am Herzen.“ Mittelfristig sei es ein weiteres und noch wichtigeres Ziel, die Instandsetzung oder Erneuerung der Straßendecke zu erreichen. „Noch ein harter Winter, und die Straße ist unpassierbar, da sie jetzt schon einem riesigen Flickenteppich gleicht“, so Reinhold. Parallel hierzu plane die Stadt Willich auch die Erneuerung der Kanalisation.

Die Willicher Stadtverwaltung hat in ihrer Vorlage zur Sitzung des Planungsausschusses bereits ausgeführt, dass sich die Situation auf der Straße Alperheide verbessern soll. Das Kreisordnungsamt hat demnach vor einiger Zeit mit einem Seitenradargerät eine „verdeckte“ Geschwindigkeitsmessung durchgeführt. Diese führte zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Radarmessstelle vorliegen. Das Kreisordnungsamt beabsichtigt daher, auf der Straße Alperheide demnächst Radarkontrollen durchzuführen. Damit für die wirksame Überwachung der Fahrgeschwindigkeit und Ahndung der Verstöße die Verkehrsteilnehmer sich nicht damit herausreden können, über den Wirtschaftsweg Alperheide oder die Planckstraße eingefahren zu sein und daher von der Geschwindigkeitsbeschränkung nichts gewusst zu haben, „werden zusätzliche 30-Schilder an den genannten Stellen auf der L 443 zeitnah installiert. Die straßenverkehrsrechtliche Anordnung an den Straßenbaulastträger ist erteilt“, so die Verwaltung weiter.

Und: Der städtische Geschäftsbereich „Landschaft und Straßen“ hat eine Geschwindigkeitsinformationstafel, die im gesamten Stadtgebiet zeitweise an verschiedenen Stellen eingesetzt wird, insbesondere im Einzugsbereich von Schulen, Kindergärten und Senioreneinrichtungen. Die Anregung der Interessengemeinschaft zum Einsatz des Gerätes an der Alperheide werde mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW als Straßenbaulastträger, der Kreispolizeibehörde Viersen und dem Kreisordnungsamt geprüft.

Und dann hat die Interessengemeinschaft Alperheide noch ein drittes Anliegen: Sie unterstützt die Volksinitiative „Straßenbaubeitrag abschaffen“. „Bürger sollen und wollen nicht für die Sanierung ihrer Straßen zahlen, andere Bundesländer haben diesen Erlass (Kommunalabgabegesetz) bereits im Sinne ihrer Bürger gekippt. Hier sind alle Bürger gefragt, diese Initiative zu unterstützen“, so Reinhold abschließend.

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