In Willich Grüne fordern barrierefreien Marktplatz

Willich · Die Fraktion möchte, dass eine behindertengerechte Toilette aufgestellt wird und die Wasserspiele auf Markt und Kaiserplatz für Blinde gekennzeichnet werden. Die Politik muss das jetzt diskutieren.

 Das Fontänenfeld auf dem Willicher Marktplatz ist für Blinde nicht zu erkennen.

Das Fontänenfeld auf dem Willicher Marktplatz ist für Blinde nicht zu erkennen.

Foto: Marc Schütz

Die Grünen fordern einen behindertengerechten Markt- und Kaiserplatz in Willich: Sie beantragen, dass auf dem Markt oder in der Nähe eine barrierefreie öffentliche Toilettenanlage installiert wird und dass das Wasserspiel auf dem Marktplatz und die Wasserrinne auf dem Kaiserplatz mit einem Leitsystem so gekennzeichnet werden, dass erblindete und stark sehbehinderte Menschen diesen besonderen Bereich erkennen und umgehen können. Die Politik wird diesen Antrag, der auf die grüne Ratsfrau Claudia Poetsch zurückgeht, nun diskutieren.

Der Willicher Marktplatz sei mit viel Aufwand zu einem Markt- und Veranstaltungsplatz umgebaut worden und biete nun durch die diversen Gastronomie- und Einzelhandelsangebote und Feste sowie das Wasserspiel gerade in den Sommermonaten Aufenthaltsqualität für Menschen aller Altersgruppen. „Bei der Gestaltung wurde jedoch nicht bedacht, dass öffentliche Wege, Plätze und Straßen nach dem Behindertengleichstellungsgesetz NRW barrierefrei zu gestalten sind“, so die Grünen. Die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderungen sei aber auch auf örtlicher Ebene eine Aufgabe von wesentlicher Bedeutung für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sowie deren selbstbestimmte und selbstständige Lebensführung. Vor diesem Hintergrund beantragt die Fraktion der Grünen im Rat der Stadt Willich die kurzfristige Umsetzung der geforderten Maßnahmen.

Einwohner und Besucher des Marktplatzes sowie der dort ausgerichteten Veranstaltungen – wie zum Beispiel des Feierabend-Marktes – hätten keine Möglichkeit, eine barrierefreie Toilette aufzusuchen, so die Grünen. „Sie sind gezwungen, die Veranstaltung zu verlassen und nach Hause zu fahren. Dies ist im Sinne einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung nicht zu tolerieren. Nur die Errichtung einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage kann hier Abhilfe schaffen.“

Die Wasserrinne auf dem Kaiserplatz stelle für erblindete oder stark sehbehinderte Menschen eine Gefahrenquelle dar, die zu gefährlichen Stürzen führen könne. Auch das Wasserspiel auf dem Marktplatz könne nicht frühzeitig erkannt werden. „Ungewollt dadurch zu laufen und mit nassen Schuhen und Hosen weitergehen zu müssen, kann gesundheitliche Folgen haben, ist vor allem aber auch für die Betroffenen beschämend“, so die Grünen. Sie fordern: „Beide Installationen müssen unverzüglich mit einem blindengerechten Leitsystem gekennzeichnet werden.“ Die gewünschte freie Zugänglichkeit der beiden Installationen bleibe erhalten.

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