Stadt Willich Willich entwickelt sich auch 2015 weiter

Stadt Willich · Auch nach dem ereignisreichen Jahr 2014 wird es in den vier Willicher Stadtteilen auch im gerade angebrochenen Jahr nicht langweilig. Die Neugestaltung des Alt-Willicher Ortskerns läuft an, die Festspiele haben einen neuen Intendanten.

 In Anrath wird sich das Verseidag-Gelände von der Industriebrache zum Wohngebiet wandeln. In Schiefbahn geht es weiter um die Frage, was aus dem "Schiefbahner Dreieck" wird.

In Anrath wird sich das Verseidag-Gelände von der Industriebrache zum Wohngebiet wandeln. In Schiefbahn geht es weiter um die Frage, was aus dem "Schiefbahner Dreieck" wird.

Foto: AE Immobilien

Gerade mal zwei Tage alt ist das neue Jahr - 363 weitere hält 2015 noch bereit. Ob es für die Willicher wieder ein solch ereignisreiches Jahr wie das vorangegangene werden wird? 2014 hatte beispielsweise mit der Fertigstellung des neugestalteten Anrather Ortskerns im April, den Kommunalwahlen im Mai, der Schließung des Katharinen-Hospitals Ende Juni, der Bürgerbefragung zum Marktplatz in Alt-Willich im September und dem Fortgang der Intendantin der Neersener Schlossfestspiele zum Ende der Spielzeit Einiges zu bieten. Viele dieser Themen werden uns allerdings auch 2015 begleiten.

Für die Zukunft des Willicher Zentrums immens wichtig ist die Frage, wie es mit dem ehemaligen Katharinen-Hospital weitergehen wird. Seit Heiligabend leben dort die ersten Asylbewerber. Wie lange das Gebäude als kurzfristige Notunterkunft des Landes NRW dienen wird, ist nicht abzusehen. Zu rechnen ist aber damit, dass dort länger als ein halbes Jahr Flüchtlinge jeweils für einige Tage bis wenige Wochen untergebracht werden. Und das wiederum hätte Auswirkungen auf die gesamte Stadt Willich. Denn dann würde das Land der Stadt womöglich keine weiteren, dauerhaft hier wohnenden Asylbewerber mehr zuweisen. Vor diesem Hintergrund wurde gerade erst der Ausbau des Dachgeschosses der Asylbewerberunterkunft an der Lerchenfeldstraße in Anrath verschoben. Zu hoffen bleibt, dass die Hilfsbereitschaft der Willicher Bürger anhält und das Zusammenleben der Flüchtlinge auf engem Raum friedlich bleibt.

An anderer Stelle geht die Neugestaltung der Willicher Innenstadt unterdessen erste Schritte: Die Kanalbauarbeiten am Kaiserplatz haben begonnen. Wohl noch in diesem Jahr soll die rund 1,3 Millionen Euro teure Umgestaltung des bisher recht unattraktiven Platzes fertig sein. Bis die Arbeiten am ein paar Hundert Meter entfernt liegenden Marktplatz, der künftig autofrei sein wird, beginnen können, wird es zwar noch etwas dauern. Doch auch 2015 wird das Thema Marktplatz Verwaltung und Politik beschäftigen: Zunächst wird es einen Gestaltungswettbewerb geben, zuletzt müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden.

Ziemlich am Anfang stehen noch die Überlegungen zu einer neuen Veranstaltungshalle in Alt-Willich: Von Verwaltung und großen Teilen der Politik favorisiert wird der Standort am Freizeitbad "De Bütt", was jedoch nicht unumstritten ist. Mancher Anwohner fürchtet Störungen durch Lärm und parkende Autos. Mancher fragt zudem, ob es überhaupt einen Bedarf für eine 1000 Menschen fassende Halle gibt. Gleichwohl wurde im Planungsausschuss mit dem Aufstellungsbeschluss die rechtliche Grundlage für das weitere Vorgehen geschaffen. In Stein gemeißelt ist damit aber noch nichts, Bürger können in der zweiten Offenlage weitere Anregungen vorbringen. Ob an dieser oder anderer Stelle eine Halle entsteht und wie diese konkret aussehen wird, ist noch nicht beschlossen. Ob die Politik auch in diesem Fall 2015 eine Bürgerbefragung in Erwägung ziehen wird?

Die Neersener dürften mit Interesse verfolgen, wie es mit der Planung eines Altenheims im kleinsten Stadtteil weitergeht. In einem weiteren Interessenbekundungsverfahren können sich jetzt potenzielle Betreiber melden. Mit Spannung erwartet werden auch die ersten Schlossfestspiele unter dem neuen Intendanten Jan Bodinus, der Bewährtes erhalten, aber auch neue Wege gehen möchte.

In Schiefbahn bleiben das Schiefbahner Dreieck und die Verkehrsproblematik auf der Tagesordnung, in Anrath ist das Verseidag-Gelände im Fokus, das sich von einer Industriebrache zu einem attraktiven Wohngebiet mausern soll. Weitergehen wird es auch mit dem Umbau und der Erweiterung des Anrather Feuerwehrgerätehauses.

Eher trocken, deswegen aber nicht unwichtig: Im Frühjahr beginnen die Überlegungen von Politik und Verwaltung zu einer Verwaltungsreform mit einer Klausurtagung. Umso heiterer dürften dafür auch 2015 wieder die vielen Feste und Veranstaltungen der Willicher Vereine werden.

(RP)
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