Ausstellung im „Franzen Zollhaus“ Elisabeth Luchesi zeigt in Willich Bilder zum Thema Zeit

Willich · Glatt vermalte Farbflächen werden durchbrochen von einer Rasterzeichnung, über die sich eine diffuse farbige Form ausbreitet. Auf den Farbflächen türmen sich Schablonenmuster, Kritzeleien und weiße Flächen: In Elisabeth Luchesis Bildern „Zeit“ ist eine Menge los, alles passiert auf einen Schlag.

 Die Bilder der Düsseldorfer Malerin Elisabeth Luchesi sind großformatig und haben eine hohe Dynamik.

Die Bilder der Düsseldorfer Malerin Elisabeth Luchesi sind großformatig und haben eine hohe Dynamik.

Foto: Norbert Prümen

Die Monate der Pandemie haben vielen Menschen ein verändertes Zeitgefühl verschafft. Die Düsseldorfer Künstlerin Elisabeth Luchesi hat die Zeit genutzt, um einen Zyklus von Bildern unter dem Motto „Zeit“ zu malen. Am Samstag, 25. September, präsentiert sie sie im „Franzen Zollhaus“ in Willich.

Malerei, erzählt die 1954 geborene Künstlerin, habe für sie immer mit Zeit und ihrer Ausschaltung zu tun: „Aussteigen aus der linearen Zeit: Beim Malen gelingt das.“ Dann könne sie in einen Zustand geraten, in der die Zeit keine Rolle mehr spiele, in der alles gleichzeitig passieren könne. Das Auge fährt über das 140 Zentimeter breite („das ist meine Spannbreite“, so Luchesi) und 100 Zentimeter hohe Bild, und es gelingt nur langsam einzudringen. Die Farbwahl, erklärt Luchesi, folge einer atmosphärischen Stimmung. Von der Ausgangsfarbe ausgehend, entwickle sich alles in einem Prozess, bei dem manches ihrer Kontrolle entzogen sei.

Hier wie in den übrigen Arbeiten auf Papier meint das Auge, Bekanntes wiederzuentdecken. Doch ist dies flüchtig und verliert sich rasch. Was es sieht, ist Überlagerung, Bewegung, Dynamik, als habe die Malerin nach einer Musik gemalt. Was sie nicht getan hat. Und doch haben die Bilder mit Rhythmus, Struktur und Bewegung zu tun. Darauf geht bei der Eröffnung der Ausstellung auch Gitarrist und Komponist Raughi Ebert ein, der eine Komposition zu den Bildern schrieb, in der sich die Musik horizontal in Schichten aufbaue – ähnlich wie er es in Luchesis Bildern erlebt.

Am Samstag, 25. September, um 16 Uhr findet die Eröffnung der Ausstellung im „Franzen Zollhaus“, Hardt 29, Willich, statt. Zur Eröffnung hält der Philosoph Lorenz Wilkens einen Vortrag über „Notizen zur Zeit“. Von 17 Uhr bis 20 Uhr gibt es die eigens für diesen Tag komponierte Live-Performance „Time Lapse“ des Gitarristen Raughi Ebert.

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