Schützenfest an der Niers Die bunteste Parade gibt’s am Grenzweg

Neersen · Bei bestem Sommerwetter erstrahlten die farbenfrohen und variantenreichen Trachten der St-Konrad-Schützengilde am Sonntag in voller Pracht. Schützenkönig Christoph Severin Brandt ehelichte am Samstag seine Frau und Königin Yvonne.

Am Sonntagvormittag schritten die einzelnen Züge des Festzuges an der St.-Konrad-Kapelle los. Es folgte die Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Am Sonntagvormittag schritten die einzelnen Züge des Festzuges an der St.-Konrad-Kapelle los. Es folgte die Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Foto: Norbert Prümen

      Am Sonntag, bei strahlendem Sonnenschein, wirkte das Regiment der St.-Konrad-Schützengilde besonders bunt und schön. Die Mischung macht es, außerdem waren dort Akteure zu sehen, die sonst keinem Schützenfest in der Stadt ihre Aufwartung machen. Im Mittelpunkt stand aber das Königspaar. König Christoph Severin Brandt ist ein „Wiederholungstäter“ in zweierlei Hinsicht: Er war bereits Schützenkönig an der Niers und mit der damaligen Königin verheiratet. Am Samstag ließen er und seine jetzige Frau und Königin sich kirchlich trauen. Rund 60 Gäste, die sonst eher nicht auf das Schützenfest gekommen wären, feierten mit. Die Stimmung war heiter und ausgelassen.

Jeder Schütze dürfte wohl jemanden kennen, der gerade oder vor kurzem an Corona erkrankt ist beziehungsweise war. So spielte die Pandemie auch eine gewisse, wenn auch nicht eine dominierende Rolle: Präsident Jürgen Latzke hatte unter anderem darauf geachtet, dass es bei den Königstänzen nicht zu voll auf der Tanzfläche wurde. Und der anschließende Sekt wurde draußen gereicht. Auch der Abstand zwischen den Tischen war vergrößert worden.

Ein Programmpunkt, der immer für jede Menge Zuschauer sorgt, wurden aus zwei Gründen entschärft: Gemeint ist der Sturm der Königsburg. Da das Königspaar nicht am Grenzweg wohnt, wurden aus der Erstürmung der Burg jetzt die Wasserspiele. Das klingt harmloser und soll es auch sein. Auch hier geht es darum, Nahkämpfe zu vermeiden. Jürgen Latzke verspricht nichtsdestotrotz, dass Schützen am Montag ab 13 Uhr baden gehen werden.

„Ich hatte mir gewünscht, dass die Stimmung am Samstag genauso gut wird wie am Freitag bei der Krönungsparty mit der Band ‚Die Kleinenbroicher‘ sein wird“, sagte Jürgen Latzke und freute sich: „Der Neustart nach Corona ist gelungen. Die Menschen sind hungrig auf Schützenfeste.“ Noch bevor die Königstänze losgingen, hatte sich eine Polonaise gebildet, fröhlich feiernde Menschen dachten für einige Minuten mal nicht an Krieg und teure Heizkosten – und auch nicht an die Pandemie.

Am Sonntagvormittag waren alle wieder fit. Um 10 Uhr stand die Aufstellung zum Festzug auf dem Programm. Wer so einen Festzug noch nie gesehen hatte, dürfte gestaunt haben. Die einzelnen Akteure beziehungsweise Züge wie die kleinen Tellschützen, die Zaubermäuse, die Grenadiere, die Küppsche Mädels, die Nierstalblumen, die Sanitätseinheit, der auch der König angehört, die Buure mit ihren Dreschflegeln, die Brave Jonges, die Schotten in ihren karierten Schottenröcken, die Fahnengruppe und andere bildeten ein buntes Ganzes, wie es das woanders so kaum gibt.

Das Königspaar Christoph Severin Brandt und seine Königin Yvonne werden vom Königsadjutanten Fabian Albrecht mit Rebecca Michalczek und den Ministerinnen Natascha Lessner und Kirsten Elshoff unterstützt. Die jungen Schützen wurden durch das Jungschützenkönigshaus repräsentiert. Der Jungschützenkönig heißt Nick Krause. An seiner Seite: Carina Siebereich. Ihn unterstützten die Minister Steffen Gillessen mit Marie Meskes und Sebastian Gillessen mit Angelika Scharf – alle gehören der Gruppe Edelweiß an. 

Mit Sofie Schuck gibt es auch eine Schülerprinzessin. Prinz der Bambini-Schützen ist Leo Schwoll. Präsident Jürgen Latzke ist zuversichtlich, dass sich am Montagabend gegen 17 Uhr auch ein Königsanwärter als solcher outet. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Gerd Zenses, Guiso Meskes und Klaus Monix beim Schützenfest geehrt. Seit einem halben Jahrhundert gehören nunmehr auch Hans Gillessen, Hermann-Josef Schroers und Heinz Recken der St.-Konrad-Schützengilde an.

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