Willich Wie der heilige Heribert als Skulptur entsteht

Willich · "Ich habe noch einen weiten Weg vor mir – aber seien Sie ohne Sorge, am 9. Mai 2010 wird der Heilige Heribert vor der Anrather Kirche stehen." Mit diesen Worten empfing der in Brüggen lebende Bildhauer Uwe Meints die Mitglieder des Bürgervereins Anrath, Vertreter der Stadt Willich und Ludger Goossens, Vorstand der Sparkassenstiftung sowie Renate Schwaiger als Zuständige für das Management der Stiftungsgelder in seinem Atelier.

"Ich habe noch einen weiten Weg vor mir — aber seien Sie ohne Sorge, am 9. Mai 2010 wird der Heilige Heribert vor der Anrather Kirche stehen." Mit diesen Worten empfing der in Brüggen lebende Bildhauer Uwe Meints die Mitglieder des Bürgervereins Anrath, Vertreter der Stadt Willich und Ludger Goossens, Vorstand der Sparkassenstiftung sowie Renate Schwaiger als Zuständige für das Management der Stiftungsgelder in seinem Atelier.

Es galt, sich ein Bild zu machen vom Fortschritt der Arbeiten zu der Skulptur, die anlässlich des 1000-jährigen Bestehens der Katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes entsteht.

Vor einem Jahr kam der Bürgerverein Anrath mit der Vorsitzenden Karla Meiendresch auf Uwe Meints zu, um mit ihm die Möglichkeiten einer Skulptur zu einer Figur, über die wenig zu berichten ist, nachzudenken. Heribert lebte um 1000, war sowohl ein politischer als auch religiöser Mensch und wurde bald nach seinem Tod heilig gesprochen. 1010 gründete er die Pfarrgemeinde Anrath. Meints stellte einige Entwürfe und Ideen vor, schnell entschieden sich die Anrather für einen der Pläne. Dieser sah eine dreigeteilte Skulptur vor, die — im Gegensatz zu einer klassischen Heiligenfigur — nicht aufrecht steht, sondern liegend angelegt ist.

Heribert wird dargestellt als jemand, der "im Sturm des Lebens" steckt, der sein "Leben zusammenhalten und ordnen" will. Die Dreiteilung des belgischen Kalksteins, die auch nach Beendigung der Arbeiten durch die Sichtfuge deutlich bleibt, bezieht sich zum einen auf die christliche Tradition des Triptychons, zum anderen auf die drei wesentlichen Facetten der Persönlichkeit des Heiligen: als Individuum, als politischer Mensch, als religiöser Mensch.

2,40 Meter breit und hoch

Den Besuchern erklärte Meints die Schritte der Arbeitsprozesse, über die sich eine solch monumentale Skulptur — sie wird etwa 2,40 Meter hoch und breit — entwickelt: Die erste Phase besteht aus der groben Formfindung. Umrisslinien werden festgelegt. Dann wird das Profil herausgearbeitet und die Tiefen geklärt, das heißt wie weit die einzelnen Teile in den Stein zurückgehen. "Wie das nachher aussehen wird, weiß ich nicht genau", sagt Meints lächelnd und betont damit, dass das Monate lange Arbeiten am Stein ein Prozess ist, in dessen Verlauf sich der Bildhauer immer intensiver mit der Persönlichkeit des Abgebildeten und der endgültigen Formgebung auseinandersetzt.

Das Gesicht des Heiligen, von dem ebenfalls nichts bekannt ist, hebt Meints sich für den Schluss auf. Er vermutet, dass die Augen des Heiligen Heribert geschlossen sein werden. Die Augen der Besucher des Atelierbesuches jedenfalls waren neugierig weit geöffnet, die Zustimmung breit und die Vorfreude auf das Monument groß.

(RP)
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