Podiumsdiskussion in Willich Wie die Christdemokraten der Energiekrise begegnen

Willich · Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) im Kreis Viersen hatte am Freitag nach Willich geladen. Bei der Podiumsdiskussion, zu der auch NRW-Staatssekretär Matthias Heidmeier gekommen war, ging es um Lösungen in der Energiekrise und die Sorgen des Handwerks.

 Staatssekretär Matthias Heidmeier (Mitte) war bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Energie in Willich zu Gast.

Staatssekretär Matthias Heidmeier (Mitte) war bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Energie in Willich zu Gast.

Foto: Norbert Prümen

Die steigenden Energiekosten beschäftigen derzeit so gut wie alle – und die CDA aus dem Kreis Viersen (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft, der Sozialflügel der CDU) hatte das Thema in den Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am Freitagabend gestellt. Als Gast war Matthias Heidmeier (CDU), Staatssekretär im NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales ins Gründerzentrum im Willicher Stahlwerk Becker gekommen.

Dazu saßen im Podium Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), der selbstständige Maler Ralf Baumbach und Thorsten Doehlert, als Kreisvorsitzender der CDA. Moderator Paul Schrömbges, Fraktionsvorsitzender der CDU in Willich, nannte vier Kernpunkte, die in der 90-minütigen Diskussion behandelt werden sollten: die Situation in der Energiekrise, die sozialen Folgen in der Breite, weitere aktuelle Krisenthemen wie Renten und Pflegenotstand und die Frage, wie sich die Christdemokraten zu den Themen positionieren und ihre Überzeugungen vermitteln könnten.

Heidmeier zitierte zum ersten Punkt eine Aussage Peer Steinbrücks (SPD) vor wenigen Tagen: „Er hat gesagt, das sei die größte Herausforderung seit der Gründung der Bundesrepublik. Ich selbst bin fassungslos, was Putin macht und wie er uns erpresst“, meinte er sehr offen. Grundsätzlich sei er der Auffassung: „Wir schaffen das, aber es fällt schwer, optimistisch zu sein.“ Pakusch bezeichnete die Situation als „surreal“ und äußerte: „Ich habe große Angst um das soziale Miteinander.“

Maler Baumbach schilderte die Auswirkungen auf das Handwerk, die wohl den Mittelstand im Allgemeinen derzeit treffen: Es sei schwierig, die steigenden Energiekosten aufzufangen, sie müssten an die Kunden weitergegeben werden, „aber irgendwann kann der Kunde nicht mehr zahlen“. Doehlert berichtete von den großen Sorgen, die ihm zu Ohren gekommen sind: „Die Leute haben Angst – bis hin zu Suizidgedanken.“

Pakusch warf ein, die Krise aber auch als Chance zu sehen: Unter den Ukraine-Flüchtlingen seien „tolle Menschen“. Die Strategie der Stadt sei es im Moment, über Förderprogramme Gebäude energetisch zu stärken. Und das trage dann auch zur Klimawende bei.

Weitere Aspekte im Laufe des Abends: Wie das Handwerk Nachwuchs und Auszubildende oder über eine andere Anwerbungspolitik Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen kann. Am Ende des Abends stand eine klare parteipolitische Aussage Heidmeiers auf Schrömbges Frage, wie die CDU sich in dieser Zeit positionieren solle: „Ich will eine strategische Planung und einen intellektuellen Unterbau. Ich glaube, die CDU muss konzeptionell mehr über den Tellerrand schauen.“

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