Stadt Willich Werbespot für das "Heimatshoppen"

Stadt Willich · Die IHK drehte am Samstag in Schiefbahn einen Clip, in dessen Mittelpunkt ein früherer Yuppie steht. Der ist ziemlich heruntergekommen und wird von der vielseitigen Geschäftswelt wieder aufgehübscht.

"Was wird denn hier gedreht, eine Reportage oder ein Krimi, etwa ein Tatort?", fragten einige Kunden, die am Samstag an der Hochstraße in Schiefbahn einkaufen wollten. "Tatort" passte so ungefähr: Um das "Heimatshoppen" und den dadurch bezweckten Handel vor Ort mit seinen Vorzügen des direkten Einkaufes, der Service-Leistungen, der Begegnung und der Schaffung von Arbeitsplätzen mehr nach vorne zu bringen, wurde so eine Art Werbespot gedreht.

Am "Tatort" war schon am frühen Morgen, alle Geschäfte auf dem dafür gesperrten Teilstück der Hochstraße hatten noch gar nicht geöffnet, Christin Worbs, die bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein die Referentin für Handel, Existenzgründung und Unternehmensförderung ist. Die IHK hatte 2014 nicht zuletzt wegen der weiter steigenden Wachstumsraten im Online-Handel das "Heimatshoppen" ins Leben gerufen, das auch bald wieder am 9. und 10. September stattfinden wird und immer größeren Zuspruch erfährt. Christin Worbs erklärt: "2014 waren wir allein dabei, 2015 waren es schon fünf IHK-Bezirke, die mitmachten, in diesem Jahr werden es sieben mit über 150 Städten und Gemeinden sein. Und im nächsten Jahr geht die Aktion erstmals sogar über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus."

Ein sechsköpfiges Filmteam der Essener Gesellschaft "Kreative Kommunikationskonzepte" waren mit ihren Tontechnikern, Kameraleuten und Maskenbilderinnen ebenso vertreten wie der Vorsitzende der Schiefbahner Werbegemeinschaft, Rainer Höppner. Da dieser zugleich Vorsitzender des Einzelhandels-Ausschusses bei der IHK ist und Schiefbahn mit vielen Händlern von Anfang die Aktion unterstützte, hatten sich die Verantwortlichen diesen Willicher Stadtteil als Drehort ausgesucht.

Über sechs Stunden wurde gedreht, wird das Ganze jetzt, mit Musik untermalt, zu einem etwa 70-sekündigen Clip zusammengestellt, der anschließend mit einem "Making Off" auf den Internetseiten der Werbegemeinschaften und der ihr angeschlossenen Händlern ab September zu sehen ist. "Wir wollen damit natürlich Appetit machen, dass dadurch vielleicht auch mehr jüngere Leute auf den Handel vor Ort aufmerksam werden", sagten in einer Drehpause übereinstimmend Christin Worbs und die Produktionsleiterin Jenny Janson.

Die Handlung in Kurzform: ein früherer Yuppie will seine derzeitige Arbeitslosigkeit in der Gaststätte "Em Tömp" mit einigen Bierchen herunterspielen. Ungepflegt und mit abgewetzter Freizeitkleidung entdeckt er neben der Kneipe die bekannte Einkaufstüte mit der Aufschrift "Heimatshoppen". Die Tüte bewegt sich. Der Yuppie, gespielt vom Bochumer Schauspieler Maximilian Strestik (35), greift danach und wird dann von Tüte wie magnetisch in die Läden auf der Geschäftsstraße gezogen.

Dort beginnt schrittweise seine "Verwandlung": Unter anderem hübscht Seda Dönmez vom Elite-Salon sein Äußeres mitsamt dem Sechs-Tage-Bart auf. Neue Beinkleider, Hemd und ein flottes Sakko erhält der Shop-Runner von Kuno, eine moderne Brille von Optik Herbrich oder neue Schuhe von Lieselotte Janske. Zwischendurch ein Abstecher in die Eisdiele oder ins neue Hess-Reisebüro von Filialleiterin Verena Dudel. Dort sieht er nämlich das Schild "Mitarbeiter" gesucht im Schaufenster. Somit findet er außerdem eine neue Tätigkeit und wenige Meter weiter im "Glückspilz-Shop" von Andrea Schmitz und Brigitte Lamm Spiele und Präsente für seine Familie.

Am späten Nachmittag zog das Film-Team dann wieder ab. Maximilian Strestik musste sich beeilen, denn am Abend trat er mit einigen Kollegen im Bochumer Theater an der Rottstraße 5 beim Live-Hörspiel "Batman hält die Welt in Atem" auf. Und Christin Worbs freute sich schon darauf, wenn in etwa vier Wochen der Clip ins Netz gestellt wird.

(wsc)
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