Stadt Willich Wasserwerk wird aufpoliert

Stadt Willich · Für das alte Wasserwerk im Stahlwerk Becker in Willich hat sich ein Investor gefunden. Mit Erweiterungsbauten sollen künftigen gewerblichen Mietern flexible Möglichkeiten geboten werden. Arbeiten beginnen demnächst.

Die Erschließung der leerstehenden und denkmalgeschützten Gebäude im Gewerbegebiet Stahlwerk Becker geht weiter. Nachdem im vergangenen Jahr die Verträge für den Umbau des alten Wasserturms unterzeichnet wurden, wird jetzt auch in das alte Wasserwerk investiert. Der Mönchengladbacher Architekt Dr. Burkhard Schrammen stellte gestern im Rathaus die Pläne für die wohl markanteste Ruine auf dem Gelände vor. Den mit ihm befreundeten Investor wollte er noch nicht verraten. Nur so viel: "Er kommt aus dem Rheinland und liebt alte Gebäude ebenso wie alte Autos."

Rund 1,6 Millionen Euro sollen in einem ersten Schritt in das Projekt fließen. Die Baustelle soll bereits in den nächsten zwei Monaten entstehen. "Es geht zunächst darum, dass wir den denkmalgeschützten Bestand sichern", erklärt der Architekt. Im Frühjahr soll die Kernsanierung abgeschlossen und zum Jahresende wesentliche Teile realisiert sein. Der weitere Ausbau erfolgt dann in Absprache mit den Mietern. "Das würde dann noch einmal rund drei Monate dauern", kündigt Schrammen an.

Flexibilität wird bei der künftigen Nutzung großgeschrieben. Je nach Anzahl der Mieter kann die Größe der einzelnen Büros variieren. Da insgesamt nur rund 750 Quadratmeter für die Nutzung zur Verfügung stehen, sind transparente Erweiterungsbauten bereits angedacht. "So können wir Flächen von 250 bis 3000 oder 4000 Quadratmeter anbieten", sagt Schrammen. Den Planer reizt der Kontrast von Alt und Neu. "Das Gebäude hat Geschichte und Tradition, das ist keine Blechhalle auf einer Wiese."

Entsprechend optimistisch sind Architekt und Investor was die Vermarktung der entstehenden Gewerbeflächen angeht. "Wir glauben, dass das richtig gut laufen wird", sagt Schrammen. Interessenten gäbe es schon, eventuell sogar einen Hauptmieter für das Wasserwerk. Die früheren Pläne, dort Gastronomie unterzubringen seien nach wie vor im Hinterkopf, die von der Stadt angestrebte Mediathek ist dagegen vom Tisch. Bei der Vermarktung soll vor allem mit dem industriellen Ambiente und der guten Verkehrsanbindung gewuchert werden.

Für den Architekten ist das Stahlwerk Becker nicht neu. Schrammen hat bereits den Bau für die Firma Aiptec geplant. "Auch bei der großen Halle 4 könnte sich demnächst etwas tun", hofft er. Der Investor des Wasserwerkes sei an dem Gebäude ebenfalls interessiert. Bei der Stadt hört man das gerne. "Das Wasserwerk ist ein Juwel", sagt Bürgermeister Josef Heyes. "Der Investor hilft uns nun, dieses Juwel zum Glänzen zu bringen."

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(RP)
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