Der Städtische Realisierungswettbewerb hat ein klares Ergebnis Entwurf für „Katharinenhöfe“ begeistert Jury

Willich · Der Münsteraner Architekt Frank Lecke gewinnt den „Städtebaulichen Realisierungswettbewerb“ für das Krankenhausgelände.

 Der Gewinner-Entwurf beim Wettbewerb Südlicher Konrad-Adenauer-Park (von links), Beigeordnete Martina Stall, Frank Lecke, Christian Pakusch und Sara Caspari.

Der Gewinner-Entwurf beim Wettbewerb Südlicher Konrad-Adenauer-Park (von links), Beigeordnete Martina Stall, Frank Lecke, Christian Pakusch und Sara Caspari.

Foto: Wolfgang Kaiser

Umgeben von viel Grün können die zukünftigen Bewohner gleich in unmittelbarer Nähe einkaufen, ehe sie sich in ihrem neuen Quartier zurückziehen oder im Innenhof oder in einem gemeinschaftlich genutzten Garten das Gespräch mit den Nachbarn suchen. Noch ist dies eine Fiktion, denn auf dem dafür infrage kommenden Areal steht nach wie vor das alte Krankenhaus mit dem Schwesternwohnheim. Ein Abriss dieser wohlbekannten Gebäude im Konrad-Adenauer-Park ist im Frühjahr nächsten Jahres wahrscheinlich. Und dann könnte es Schritt für Schritt im Jahr 2020 losgehen.

Der erste Schritt in diese Richtung ist getan. Denn gerade hat bei einem „Städtebaulichen Realisierungswettbewerb“ eine neunköpfige Jury, der Politiker, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, externe Architekten, Planungsbüros und Professoren angehörten, einmütig und einstimmig den Entwurf des Münsteraner Architekturbüros von Frank Lecke an die erste Stelle gesetzt. Gestern wurden in einem Pressegespräch in den Stadtwerken Details bekannt, der Rat wird hierüber am 11. Juli informiert.

„Der Entwurf war extrem überzeugend, angefangen von der natürlich und nicht stringenten Wegeführung, den nahtlosen Übergängen zum Park und den sehr schönen Mietergärten in den Obergeschossen“, war Willichs Technische Beigeordnete, Martina Stall, voll des Lobes über den Preisträger Nummer eins. Dafür gibt’s übrigens 6.000 Euro. Der gleichen Auffassung war ferner der Vorsitzende des Willicher Planungsausschuss, Christian Pakusch (CDU): „Es ist alles bestens geordnet, bei den großzügigen Grünbereichen wurde eine gute Mischung zwischen Wohnen und Handel gefunden.“

Frank Lecke erläuterte die Details anhand eines Modells und einiger Pläne. Als Arbeitstitel stand „Katharinenhöfe“ oben drauf. Denn die Bebauung, neben dem Gewerbe sollen im gleichen Zug dort rund hundert Wohneinheiten geschaffen werden, soll sich im Wesentlichen und in der Regel mit dreigeschossigen Baukörpern rund um zwei Innenhöfe abspielen: Einem vorderen Hof, in dem im Erdgeschoss Platz für drei Geschäfte und eine soziale Einrichtung, beispielsweise Kita oder Tagespflege, sein könnte. Aber auch Arztpraxen sind im ersten Obergeschoss möglich. Als Flächen für den Einzelhandel sind rund 2.500 Quadratmeter ausgewiesen, für Praxen rund 1.300.

Wohnen kann man dort aber mit großzügigen Terrassenflächen. So soll der zweite dahinter liegende Trakt, mit einem noch großzügigeren Innenhof ausgelegt, ganz dem Wohnen vorbehalten bleiben. Martina Stall fasst die spätere Wohnnutzung mal zusammen: „Es könnte ein Mix von Miet- und Eigentumswohnungen entstehen, etwa 20 Prozent der Wohneinheiten sollte nach den Vorgaben ein sozial geförderter Wohnungsbau sein.“

Während der hintere Trakt als Wohnhof mit hiervon erreichbaren Hauseingängen angelegt ist, hatte Frank Lecke den Vorschlag gemacht, im vorderen Hof an der Bahnstraße gelegen über dem Erdgeschoss Aufenthaltsmöglichkeiten in einem gemeinsam genutzten Mietergarten zu schaffen. Die erste Planung sieht zwei Tiefgaragen vor und neben dem großen Karree an der Bahnstraße sechs Gebäude, die je nach Bedarf auch in Abschnitten realisiert werden könnten.

Zum 1. Januar wechselt das Eigentum von den St. Augustinus Kliniken zur Grundstücksgesellschaft (GSG) der Stadt Willich. Das Architektur-Büro Lecke hat sich durch den Sieg beim Wettbewerb die jetzt folgende detaillierte Ausführungsplanung verdient. „Es wäre schon sehr sportlich, wenn diese Detailplanung noch Ende 2018 fertig wird“, sagte die städtische Planungsingenieurin, Sara Caspari. Dann geht das Ganze zur Entscheidung und zur Änderung des entsprechenden Bebauungsplanes in den Planungsausschuss. Vorsitzender Christian Pakusch: „Es ist, sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, realistisch, wenn von heute in zwei Jahren dort der erste Spatenstich erfolgt.“ Dabei ist sich Pakusch sicher, relativ schnell einen Investor für das spätere Wohnen, Arbeiten oder Therapieren im Park zu finden.

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