Tönisvorst Vorst im Schützenfieber

Tönisvorst · Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft strahlte am Wochenende. Das Schützen- und Heimatfest in Vorst begeisterte zahlreiche Besucher. Weitere Höhepunkte folgen.

König Sascha I. Stieger und Königin Yvonne I. Stieger kommen aus dem Winken nicht mehr heraus. Das gehört beim samstäglichen Festumzug mit Hofstatt zum Festzelt in punkto Königsgalaball dazu, aber am Steinpfad wird ganz besonders gewunken. Denn dort am Fenster steht Johannes Caspers, der Ehrenvorsitzende der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft und Großvater des amtierenden Königs. Zusammen mit seiner Frau Lissy winkt er zurück.

Kennt er doch das Gefühl der beiden jungen Vorster bestens. Immerhin war er vor nunmehr 51 Jahren selber Schützenkönig in Vorst. "Wir haben unseren Weg in diesem Jahr extra so gelegt, dass wir am Steinpfad vorbei kommen", verrät König Sascha I. Für den 33-Jährigen hat sich mit dem Vogelschuss ein Traum erfüllt. "Und das Schönste ist, dass meine Großeltern fit sind und sich das anschauen können", strahlt er. Aber nicht nur die Großeltern schauen. Besucher über Besucher säumen die Straßen und ziehen im Anschluss mit, um den Königsgalaball im Festzelt an der Gerkeswiese mitzufeiern.

Dort spielt die Tanzband "Music-Team" auf und sorgt musikalisch für einen vergnüglichen Abend. Spaß hatten die Vorster Schützen allerdings schon von Freitag an, denn da war das traditionelle Maienfahren angesagt. "Wir hatten zwar kurze Schauern, aber das tat unserer Freude keinen Abbruch", verrät Königsoffizier Bernd Heyer. Übrigens ein Posten, den die Sebastianer bislang nicht hatten und der eigens von König Sascha I. ins Leben gerufen worden war. Heyer ist nämlich angehender Vater und brauchte einen Posten, bei dem er im Notfall seiner hochschwangeren Frau beistehen kann.

Darum mussten sich die Minister Frank Moos und Michael Wrona nicht kümmern. Sie konnten sich voll und ganz aufs Schützenfest konzentrieren. Reichlich zu tun hatte Spieß Werner Langen. Allein bis zum Einzug ins Festzelt am Samstagabend hatte er über 60 Striche in seinem Büchlein stehen. Schwerwiegende Vergehen wie das Tragen von falschen Uniformteilen – Langen entdeckte statt der vorgeschriebenen schwarzen Socken an Herrenfüßen doch glatt dunkelblaue – nicht geschlossene Knöpfe, unrasierte Gesichter und telefonieren während des Festumzugs wurden genauestens aufgezeichnet. "Die Abrechnung kommt am Dorfabend. Bis Dienstag um 23 Uhr halte ich die Augen auf", lacht Spieß Langen.

Während Königin Yvonne I. beim Galaball changierendes Lila mit Palettenstickereien trug, überraschte sie beim großen Festumzug mit Parade am Sonntag mit einem hellen Kleid mit pinken Blumen. Überhaupt war es wieder einmal ein Stelldichein von eleganten Kleidern neben vielen schicken Uniformen und freudig strahlenden Gesichtern.

(RP)
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