Tönisvorst Von Harry Potter zu Winnetou

Tönisvorst · Die zwölfjährige Theresa Döring aus Tönisvorst ist auf dem besten Weg, ihren Traum zu verwirklichen. Sie möchte Schriftstellerin werden. Bei einem bundesweiten Schreibwettbewerb wurde sie dritte Siegerin.

 Theresa Döring (Mitte) hat den dritten Platz beim Karl-May-Schreibwettbewerb belegt. Gemeinsam mit weiteren Jugendlichen, die unter die besten 20 gekommen sind, wurde sie bei der Buchmesse in Leipzig geehrt.

Theresa Döring (Mitte) hat den dritten Platz beim Karl-May-Schreibwettbewerb belegt. Gemeinsam mit weiteren Jugendlichen, die unter die besten 20 gekommen sind, wurde sie bei der Buchmesse in Leipzig geehrt.

Foto: privat

Die zwölfjährige Theresa Döring ist ein Fan von Harry Potter und steht auch sonst auf Fantasy: Zurzeit liest sie die "Warrior Cats"-Bücher von Erin Hunter. Karl May und seine mehr als 100 Jahre alten Romane über den Indianer Winnetou und seinen weißen Blutsbruder Old Shatterhand passen kaum in diese Reihe. Aber Theresa hat sich eingelesen. "Obwohl die Bücher mehr als 100 Jahre alt sind, ist die Sprache nicht altmodisch – und die Geschichten spannend." So ein Lob hätte Karl May wohl gern aus dem Mund der jungen Tönisvorsterin gehört.

Im vergangenen Jahr hat die damals elfjährige Theresa an dem Schreibwettbewerb "Eine Feder für Winnetou" teilgenommen – und wurde Dritte. Jetzt ist die Geschichte der mittlerweile Zwölfjährigen mit 20 ausgewählten Erzählungen in einem Buch erschienen. Zu dem Wettbewerb hatte der Karl-May-Verlag anlässlich des 100. Todestags des Schriftstellers aufgerufen.

"Ich habe vorher schon mal kleine Geschichten in der Schule geschrieben", erzählt Theresa. Auch an einem Schreibwettbewerb am St. Töniser Michael-Ende-Gymnasium hatte sie schon einmal teilgenommen – damals ging es um dessen Werk "Die unendliche Geschichte".

Jetzt wollte Theresa etwas über Winnetou schreiben. Die Aufgabe war, sich zu überlegen, wie die Figur Martin Baumann, bei Karl May der "Sohn des Bärenjägers" (erschienen als Jugenderzählung 1887), dem Apachenhäuptling begegnet sein könnte. Theresa machte den eigentlich 14-jährigen Jungen etwas jünger und ließ ihn erst von Bärenjägern gefangennehmen und dann von Winnetou retten.

Im Oktober des vergangenen Jahres kam die erste gute Nachricht vom Verlag: Theresas Geschichte hatte es unter die besten 20 geschafft und würde in einem Sammelband veröffentlicht werden. Anfang des Jahres war klar: Die Tönisvorsterin wurde sogar dritte bei dem Wettbewerb. Der Verlag lud sie mit ihren Eltern ebenso wie die beiden Erstplatzierten zur Buchmesse nach Leipzig ein, wo nicht nur der Sammelband mit Theresas Winnetou-Geschichte präsentiert, sondern auch die jungen Autoren geehrt wurden.

Dort begegnete Theresa Menschen, die ihren Traum, Schriftsteller zu werden, bereits verwirklicht haben und die in der Jury ihre Geschichte bewertet hatten: die Jugendbuchautoren Franjo Terhart und Stefan Gemmel, Tanja Kinkel (historische Romane) und Jörg Kastner (historische Thriller) und dann auch noch jemandem, der ihre Leidenschaft für Fantasy teilt: Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein,

(RP)
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