Vincent de Bakker (18) Die Mathematik ist sein höchstes Glück

Schiefbahn · Vincent de Bakker gehört dem deutschen Olympiateam an, das jetzt in Aserbaidschan am Start war.

 Vincent de Bakker (18) aus Schiefbahn ist ein erfolgreicher Mathematiker und studiert bald Informatik in Aachen.

Vincent de Bakker (18) aus Schiefbahn ist ein erfolgreicher Mathematiker und studiert bald Informatik in Aachen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wenn man zu einem deutschen Olympiateam gehört, dann ist das schon etwas ganz Besonderes. Vincent de Bakker kann das bestätigen. Er gehörte zum deutschen Team bei der Informatik-Olympiade. Gemeinsam mit drei weiteren Teilnehmern reiste Vincent im vorigen Monat nach Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Dort fand die 31. Internationale Informatikolympiade (IOI) statt. Der Schiefbahner startete in einem mit 327 Jugendlichen aus 88 Nationen besetzten Teilnehmerfeld und reiste als bester deutscher Teilnehmer mit einer Bronzemedaille nach Hause.

In zwei Prüfungen von jeweils fünf Stunden mussten die teilnehmenden Schüler drei anspruchsvolle Aufgaben lösen, die Höchstbegabung, theoretische Vorkenntnisse auf Hochschulniveau und fehlerfreies Implementieren verlangten. „Die Aufgaben dort hatten es schon in sich“, resümiert Vincent de Bakker. Doch gerade das fasziniert den 18-Jährigen, der in diesem Jahr am Schiefbahner St.-Bernhard-Gymnasium sein Abitur mit einem Numerus Clausus von 1,2 gemacht hat. Wobei er seine beiden Leistungskurse Mathematik und Informatik mit Sehr Gut plus abgeschlossen hatte.

Wenn er sich mit mathematischen Problemen auseinandersetzen und programmieren kann, ist Vincent glücklich. Ein Problem lösen macht ihm einfach Spaß, und je mehr man knobeln und tüfteln muss, desto spannender findet es der zukünftige Informatikstudent. Dass Vincent ein Faible für Zahlen hat, wurde seinen Eltern schon früh klar. „Mit vier Jahren war es bereits auffällig, wie gut Vincent rechnen konnte. Er hatte die Fähigkeiten eines Erstklässlers“, erinnert sich Christina de Bakker. Seine Eltern förderten sein Potenzial entsprechend. In der Schule ging es mit zahlreichen erfolgreichen Känguru-Wettbewerben und vier Teilnahmen an Pangea-Wettkämpfen weiter. Dreimal gehörte er zu den Schülern, die zu den zehn Besten aus Deutschland zählten. Der Schiefbahner gehörte zu den Preisträgern vom Bundeswettbewerb Informatik, was ihn letztendlich auch ins Olympiateam führte.

„Es ist schon toll, wenn man sieht, was man alles erreicht hat“, sagt Vincent de Bakker. Neben Baku nahm er im Juli an der zentraleuropäischen Informatikolympiade CEOI in Bratislava teil und qualifizierte sich für das bundesdeutsche Finale des Bundeswettbewerbes Informatik BwInf, das im Oktober bei SAP in Mannheim stattfindet. „Aufgrund des Wettbewerbs werde ich die ersten Studientage in Aachen verpassen. Aber das wird kein Problem sein. Den Stoff der ersten Semester beherrsche ich im Prinzip schon“, sagt Vincent de Bakker, der im Oktober an der RWTH Aachen ein Informatikstudium aufnimmt. Zuvor geht es aber noch Ende September zum Tag der Talente nach Berlin.

Die Erfolge haben einen weiteren positiven Nebeneffekt. Durch sie wurde Vincent de Bakker in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. Das wiederum bedeutet einen finanziellen Zuschuss für sein Studium. Schade findet der Schiefbahner nur, dass er nicht mehr zum Olympiateam gehört. Das geht nur, wenn man noch zur Schule geht. Er könnte sich allerdings vorstellen, als Coach für Nachfolger zu fungieren, um weitere Talente zu fördern.

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