Stadt Willich Viel los im LOT-Treffpunkt

Stadt Willich · Die Flüchtlingsinitiative LOT hatte zum ersten Tag der offenen Tür ihres Treffpunktes in der ehemaligen Hospitalkapelle eingeladen. Dort konnten sich die Besucher zwanglos kennenlernen. Viele nutzten die Gelegenheit.

 Helfer der Initiative LOT, Flüchtlinge und viele Besucher trafen sich in der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle, die seit Mai dieses Jahres als Treffpunkt dient.

Helfer der Initiative LOT, Flüchtlinge und viele Besucher trafen sich in der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle, die seit Mai dieses Jahres als Treffpunkt dient.

Foto: Wolfgang Kaiser

An dem langen Tisch gibt es keinen einzigen freien Platz mehr. Kinderhände hantieren unter Anleitung der ehrenamtlichen LOT-Mitarbeiter mit Scheren, Klebestiften, Karton und Transparentpapier. Das Angebot, Laternen herzustellen, wird gerne angenommen. Ein Stückchen weiter fliegen Tischtennisbälle durch die Luft, Lachen ist vom Kicker zu hören, und an dem kleinen Billardtisch steht Werner Schmeing, ebenfalls LOT-Ehrenamtler, und erklärt einem jugendlichen Flüchtling, wie ein Queue richtig gehalten wird. Erwachsene haben es sich mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen bequem gemacht. Trotz Sprachbarriere zwischen Flüchtlingen und Bürgern läuft die Kommunikation. Es herrscht eine lockere, entspannte Stimmung in der ehemaligen Hospitalkapelle am früheren Willicher Krankenhaus.

Dabei ist es ein besonderer Tag für die Flüchtlingsinitiative LOT. Sie hat nämlich zum ersten Mal zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. "Im Mai sind wir in der Hospitalkapelle an den Start gegangen, nachdem es LOT insgesamt schon seit zwei Jahren gibt. Wir dachten, es sei einmal an der Zeit, unsere Räumlichkeiten hier vorzustellen - und das mit einem lockeren Zusammenkommen", sagt Anna Rieve, die Koordinatorin der Flüchtlingsinitiative.

Sich vorstellen heißt in diesem Fall, sich auch vermehrt in das Bewusstsein der Bürger einzubringen, denn LOT sucht dringend weitere Mitstreiter. Aktuell sind es 36 Ehrenamtler aus den unterschiedlichsten Bereichen. "Unsere Angebote für die Flüchtlinge laufen sehr gut. Besonders die offenen Treffen werden hervorragend angenommen. Wir könnten sie jeden Tag anbieten, aber dafür reichen unsere personellen Kapazitäten nicht", informiert Rieve. Aktuell gibt es den offenen Treff montags und donnerstags. Dazu kommen ein Abend von Männern für Männer, das wöchentliche Bastelangebot und die samstägliche Kinderbetreuung.

Ein Ausbau der Aktivitäten in der Hospitalkapelle, wo Kicker, Billard, Dart, Tischtennisplatte und jede Menge Gesellschaftsspiele zur freien Benutzung bereit stehen, ist ein großer Wunsch. Zudem sucht LOT dringend weitere Bürger, die beim Deutschunterricht in der Unterkunft im ehemaligen Krankenhaus helfen möchten. "Niemand braucht dafür besondere Vorkenntnisse. Es muss einfach die Bereitschaft vorhanden sein, Flüchtlingen eine neue Sprache beizubringen", betont Anna Rieve.

Und dann geht noch eine Sorge bei den LOT-Helfern um. Niemand von ihnen weiß, ob sie die Hospitalkapelle im kommenden Jahr weiterhin als Treffpunkt für Flüchtlinge nutzen dürfen. Derzeit haben die Augustinus-Kliniken als Eigentümer des Gebäudes ihnen die Räume kostenfrei zur Verfügung gestellt. Was aber im neuen Jahr mit dem Krankenhaus und damit auch der Kapelle geschieht, ist derzeit noch nicht ganz sicher. "Nach aktuellem Stand ist die Zentrale Unterbringungseinheit Willich im ehemaligen Katharinen-Hospital weiterhin in den Planungen der Bezirksregierung Düsseldorf enthalten. Derzeit laufen die Vertragsverhandlungen mit dem Vermieter für einen weiteren Zeitraum von zwei Jahren", teilte gestern Stefanie Klockhaus, Sprecherin der Bezirksregierung, auf Anfrage mit und weist darauf hin, dass sich bei Änderung der Landesplanungskapazitäten diese Planungen jederzeit ändern können.

(tref)
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