Stadt Willich Viel Beifall für "My fair Lady"
Stadt Willich · Eine glänzende Aufführung des Musicals "My fair Lady" gelang Schülern und Lehrern des St.-Bernhard-Gymnasiums in Schiefbahn. Vor eineinhalb Jahren begannen die Proben für die Premiere.
"Überragend." "Außergewöhnlich." "Eine unglaubliche musikalische und schauspielerische Leistung." Das waren die Kommentare der 270 Besucher, die am Mittwochabend die Premiere des Broadway-Stücks "My Fair Lady" am St. Bernhard Gymnasium in Schiefbahn erlebt haben. Viel Text, viel Gesang, viele verschiedene Szenen hatten die Schüler zu bewältigen und es gelang ihnen mit Bravour.
Originelle Einfälle der Regisseure Kerstin Callsen und Norbert Kaulhausen, die hochkarätige musikalische Begleitung von Schulchor und Schulorchester unter Leitung von Hans-Michael Dücker und tolle Kostüme (eine Leihgabe der deutschen Oper am Rhein) machten aus dem Schülertheater eine professionelle Inszenierung.
Einzelne Schüler herauszuheben wird der Gesamtdarstellung nicht gerecht, aber natürlich glänzten Laura Durke und in der Zweitbesetzung Ricarda Schleuper als Eliza Doolittle besonders. Beiden Abiturientinnen gelang es, die Wandlung vom kecken Blumenmädchen (mit Berliner Dialekt) zur feinen Dame glaubwürdig zu spielen. Auch in den Gesangspassagen ragten die Hauptdarstellerinnen heraus.
Auch die männlichen Rollen waren perfekt besetzt. Abiturient Christian Dücker spielte Professor Henry Higgins, der sich des Blumenmädchens annimmt, mit der richtigen Mischung aus Arroganz und Borniertheit. Er ließ die Zuschauer daran teilhaben, wie diese Haltung nach und nach bröckelt und der Professor Elizas Charme und ihrer neu gewonnenen Eleganz erliegt.
Für Christian Dücker ist mit dieser Rolle ein Traum wahr geworden, den schon sein Vater träumte. "Meine Eltern kehrten in den frühen 60ern begeistert aus Berlin zurück. Sie hatten im Theater des Westens das Musical gesehen", erinnert sich Hans-Michael Dücker. Seitdem habe er davon geträumt, einmal den Higgins zu spielen.
Dücker hatte schon lange die Idee, das Musical an der Schiefbahner Schule aufzuführen, aber "gut komponierte Musik hat meist eine technisch anspruchsvolle Partitur zur Folge", sagt der musikalische Leiter, der nicht wusste, ob er seinem Schulorchester das zumuten konnte. Die Erfolge von "Fame" und "Jesus Christ" ermutigten ihn, und so begannen vor eineinhalb Jahren die musikalischen Proben zu "My Fair Lady". Die Schauspieler, von Klasse 9 bis zum Abiturjahrgang, hatten lediglich sechs Monate Zeit, ihren Part zu üben.
Neben Christian Dücker glänzten Thomas Kubo als Oberst Pickering, Clemens Schleupner als Elizas Verehrer Freddy, und Helena Pribliczki als Haushälterin Misses Pearce. Regisseur Norbert Kaulhausen, seit 20 Jahren Lehrer am St. Bernhard Gymnasium und nebenberuflich Statistenleiter an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg, spielte mit viel Witz Elizas Vater Alfred Doolittle. Spontanen Applaus bekam Margret Peters für ihre "Gastrolle". Die Schulleiterin hatte den Part der Königin von Transylvanien übernommen.