Stadt Willich Unmut über Auflagen für die Kulturhalle

Stadt Willich · Trotz aller Freude der Karnevalisten, dass ihre Saalveranstaltungen jetzt doch in der Kulturhalle in Schiefbahn stattfinden können, sind einige mit den von der Stadt gemachten Auflagen und Bedingungen nicht einverstanden.

 Auf diesem Parkplatz vor der Turnhalle neben der Hubertusschule in Schiefbahn sollen Besucher der Kulturhalle im Hintergrund parken. Weil die Parkplatzzahl begrenzt ist, dürfen nicht mehr als 240 Besucher in die Halle kommen, beklagt Matthias Kaulen, Sitzungspräsident der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) in Schiefbahn.

Auf diesem Parkplatz vor der Turnhalle neben der Hubertusschule in Schiefbahn sollen Besucher der Kulturhalle im Hintergrund parken. Weil die Parkplatzzahl begrenzt ist, dürfen nicht mehr als 240 Besucher in die Halle kommen, beklagt Matthias Kaulen, Sitzungspräsident der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) in Schiefbahn.

Foto: Wolfgang Kaiser

Matthias Kaulen, der Sitzungspräsident der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) Schiefbahn, ist verärgert über die Stadtverwaltung. Der 23-Jährige, der die beiden KJG-Karnevalssitzungen am 14. und 15. Februar in der Schiefbahner Kulturhalle leiten wird, ist sauer über die Auflagen, die die Stadt Vereinen für die Nutzung der Halle macht. Er nennt unter anderem die Beschränkung der Besucher auf jeweils 240 Personen oder die Stellung und Finanzierung einer Brandwache. Dies könnte, so Kaulen, die Folge haben, dass gerade die kleinen Vereine das auf Dauer nicht verkraften beziehungsweise finanzieren können.

Nicht nur den Karnevalsvereinen werde es dadurch immer schwerer gemacht, sagt Kaulen. In der Genehmigung der Stadt für die KJG-Veranstaltungen heißt es unter anderem, dass bis zu einer grundlegenden Sanierung der Kulturhalle jeweils eine Brandsicherheitswache erforderlich sei, bestehend aus zwei Feuerwehrkräften. Diese haben die Aufgabe, einen Brand frühzeitig zu erkennen, Gefahren in ihrer Entstehung zu bekämpfen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Alleine für die KJG habe dies bei einem angenommen Stundenlohn von 30 Euro einen Mehraufwand von insgesamt 650 Euro zur Folge, beklagt Kaulen. Für ihn ist die Brandsicherheitswache eine Maßnahme, die nicht der Veranstalter, sondern alleine die Stadt zu vertreten habe, denn die Sanierung der Halle sei ihre Sache.

Und was der 23-Jährige überhaupt nicht verstehen kann: Dass offenbar die maximal zulässige Personenzahl von 240 in der Halle nur wegen der relativ wenigen Parkplätze im direkten Umfeld willkürlich festgesetzt worden sei. In der Genehmigung heißt es nämlich: "Die Anzahl der notwendigen Stellplätze werden auf dem dem Baugrundstück gegenüberliegenden Grundstück (Gemarkung Schiefbahn, Flur 10, Parzelle 450 (Gemeint ist der Parkplatz vor der Sporthalle der Hubertusschule, d. Red.)) sowie auf den dort befindlichen Parkbuchten mit maximal 26 PKW-Stellplätzen nachgewiesen, so dass die Anzahl der maximalen Nutzer der Kulturhalle in Höhe von 240 Personen durch den Nachweis der Stellplätze begründet wird." Dabei handelt es sich um den Parkplatz vor der kleinen Turnhalle rechts neben der Hubertusschule und die Parkbuchten davor. Und ein mögliches Falschparken sei durch einen eigenen Ordnungsdienst zu kontrollieren. Der KJG-Präsident meint, das sei nicht die Aufgabe der Veranstalter, sondern des Ordnungsamtes.

Durch die geringeren Plätze fallen weitere dringend benötigte Einnahmen weg. Für Matthias Kaulen ist diese Reglementierung "ein Witz", zumal die meisten Gäste zu Fuß oder mit dem Rad kommen würden. Und auch über weitere Beschränkungen kann Kaulen nur den Kopf schütteln. So seien zu Veranstaltungsbeginn auf der Schulstraße, also vor der Kulturhalle, größere Menschenansammlungen von mehr als 20 Personen nicht zugelassen. Ebenso dürfe diese Zahl auch im Raucherbereich an der Schillerstraße nicht überschritten werden. Kaulen fragt: "Wie sollen wir dies zu Beginn kontrollieren? Sollen wir die Eintrittskarten mit unterschiedlichen Anfangszeiten beschriften, um dadurch die Besucherströme besser zu kanalisieren? Und ist es nicht eine Nötigung, wenn wir Rauchern verbieten, draußen eine Zigarette zu rauchen, weil sich dort schon 20 Personen aufhalten?"

Kaulen sagt, es dürfe auf keinen Fall zu einem Aus des Brauchtums kommen: "Die ganzen Auflagen und Hemmnisse bereiten uns große Sorgen, aber ich mache erst einmal weiter, denn wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen." Da sich die Vereine und andere Gemeinschaften größtenteils durch die Veranstaltungen in der Kulturhalle finanzieren, appelliert er vor allem an die Schiefbahner, ihre Verbundenheit für das Brauchtum durch den Besuch der verschiedenen Festen und Ereignissen in der Kulturhalle zu dokumentieren.

(wsc)
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