Schiefbahn Kinder lernen Praxisalltag beim Orthopäden kennen

Schiefbahn · Die WDR-Maus öffnete Praxistüren. Mit dabei: der Schiefbahner Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Guido Mayer. Er bot rund 45 Kindern Führungen durch seine Praxis, stellte und beantwortete Fragen und konnte feststellen, dass die Kids ganz schön wissbegierig sind. Manchmal verließ sie jedoch auch der Mitmach-Mut.

In der Praxis zeigten die Kinder Interesse an der Arbeit von Dr. Guido Mayer, der hier das Ultraschallgerät vorführt.

Foto: Norbert Prümen

Milla (11) gehörte nicht zu den Ängstlichen. „Sie hat sich freundlicherweise den Arm gebrochen“, erklärte der Arzt anerkennend. Der Gips, den er dem Mädchen anlegte, bestand aus Holzspänen und wurde sorgfältig anmodelliert. Die Kinder erfuhren unter anderem, dass eine Banane sehr hautähnliche Strukturen hat. Deshalb wurde eine „Platzwunde“ an dieser Frucht genäht. Guido Mayer, der seit zweieinhalb Jahren eine eigene Praxis im Unterbruch hat, drückte sich leicht verständlich aus, so als würde er zum Redaktionsteam der Sendung mit der Maus gehören.

Ein Mädchen stellte sich für eine Ultraschalluntersuchung zur Verfügung, stand dann aber doch von der Liege auf. Betty hatte keine Angst, empfand das Gel nur als sehr kalt. „Das ist hochfrequenter Schall, den können nicht einmal Hunde hören“, erklärte der Arzt. „Tut nicht weh und schadet nicht“: Gemeint war eine Ultraschalluntersuchung. Röntgenstrahlen sind nicht ganz so harmlos. Und weil das so ist, wurde kein Kind diesen Strahlen ausgesetzt, sondern eine Puppe mit einem Maus-Sticker aus Metall. Dieser war später auf der Röntgenaufnahme deutlich zu sehen. Dazu gab es einige Grundinformationen, wie ein Röntgengerät funktioniert. Erklärt wurde auch ein „komischer Begriff“, nämlich der Bewegungsapparat: Die Kinder erfuhren, dass er aus Knochen, Muskeln, Gelenken und Sehnen besteht. Und dass die Fettschicht unter der Haut den Körper gegen Kälte isoliert. Arm und Hand als Kunststoff-Skelett – fast jedes Kind wollte die „Hand“ einmal kräftig schütteln. Und die Eltern zückten ihr Foto-Handy. Zur Belohnung fürs Kommen und für den Wissensdurst gab es für alle Teilnehmer ein Käppi, ein Maus-Poster und ein Rezept mit dem Vermerk „Vielen Dank für deine Teilnahme“.

Charlotte wirkte, obwohl sie mit ihren zwölf Jahren auch nicht viel älter ist als die meisten Kids, die sich an der Maus-Aktion beteiligten, fast schon wie eine Schülerpraktikantin. Auch Luise wirkte hinter dem Anmelde-Tresen schon so, als sei dies seit Jahren ihr Arbeitsplatz. Die Maus sollte sich zwar nicht blicken lassen, aber die Kids hatten einiges gelernt. Und sollte sie eines Tages einmal einen Unfallchirurgen brauchen, dürften sie weniger Angst haben als Kinder, die noch nie in einer solchen Praxis waren.