Tönisvorst Tönisvorst will ab 2013 keinen Atomstrom mehr

Tönisvorst · Ab Januar 2013 soll der Strom für alle städtischen Einrichtungen in Tönisvorst wie Verwaltungsstellen, Schulen, Kindergärten, Sportstätten ausnahmslos aus erneuerbaren Energien in die Netze eingespeist werden. Bei den kleineren Einrichtungen, beispielsweise den Kindergärten, gilt dies bereits ab 1. Januar 2012. Dieser Vertrag mit dem Versorger läuft bereits am 31. Dezember 2011 aus.

"Wir müssen jetzt endlich einmal Farbe bekennen und handeln", drängte Christian Rütten (CDU) im Fachausschuss auf eine schnelle Entscheidung. Und die bekam er dann auch. Nur Heinrich Stukenbrok (UWT) war dagegen. Auch vertretbare Preisaufschläge nahmen die Politiker hin, obgleich im später gefassten Beschluss aufgenommen wurde, dass das gesamte Paket noch haushaltsrechtlich geprüft werden müsse.

Ausschreibung veranlassen

Ein Vertrag läuft zum Jahresende aus. Aussschuss-Vorsitzender Helge Schwarz: "Die Verwaltung muss jetzt schnellstmöglich die Ausschreibung veranlassen, wobei nur zertifizierte Unternehmen infrage kommen. Wir wollen keinen ,Billigen Jakob'." Der andere Vertrag, der die großen Einrichtungen wie Rathaus, Schulzentrum oder Sporthallen mit Strom beliefert, läuft noch bis zum 31. Dezember 2012. Die Verwaltung teilte in ihrer Vorlage mit, dass derzeit die Stromversorgung aller öffentlichen Einrichtungen inklusive der Sportstätten noch zu einem Anteil von insgesamt 22,5 Prozent aus dem Bezug von Atomkraftwerken bestünde. Davon will die Kommune bald ganz weg. Bei einem Versorger liege der Stromanteil aus erneuerbaren Energien aktuell bei 28,1 Prozent. Dieser werde aus Windkraft gewonnen.

27 Prozent erneuerbare Energien

Die Energiewende nimmt auch beim örtlichen Energieversorgungsträger, den Niederrheinwerken ReEnergie, einen immer größeren Stellenwert ein. Prokurist Tafil Pufja von den Niederrhein-Werken nahm dazu im Ausschuss Stellung. Er führte im wesentlichen aus, dass der derzeitige Stromanteil bei den erneuerbaren Energien in Tönisvorst bei etwa 27 Prozent liege und dieser zunächst auf 35 Prozent ausgeweitet werde. Dazu würden noch drei Biogasanlagen, zwei Windenergie-Anlagen und eine Photovoltaikanlage benötigt. Die Geothermie hielt Pufja für Tönisvorst nicht geeignet. Als Pilot-Projekt sei eventuell und nach genauer statistischer Prüfung eine Photovoltaikanlage auf dem sanierten Dach des Schwimmbades denkbar. Auch denke man ähnlich wie in anderen Kommunen über ein Genossenschaftsmodell nach.

(wsc)
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