Tönisvorst Tönisvorst: Optimistisch trotz Defizits

Tönisvorst · Der Haushaltsentwurf für 2013 wurde am Mittwoch im Tönisvorster Rat eingebracht. Das Defizit beträgt 5,068 Millionen Euro. Steuererhöhungen sind nicht geplant. Die größten Investitionen stehen im Brandschutz und bei Sanierungen an.

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Foto: Kaiser

Die Erträge betragen 47 635 997 Euro. Die Aufwendungen dagegen liegen bei 52 704 026 Euro. "Es wäre schön, wenn wir diese beiden Zahlen tauschen könnten", sagt Bürgermeister Thomas Goßen bei der Vorstellung des Haushaltsplan-Entwurfs für das kommende Jahr. Aber so sehr Kämmerin Nicole Waßen auch hin und her rechnet und mit den Zahlen spielt, am Ende bleibt es bei einem Defizit in Höhe von 5,068 Millionen Euro — eine seit Jahren fast konstante Größe.

Allerdings, und das ist die gute Nachricht, konnte das Defizit bisher immer aus den allgemeinen Rücklagen ausgeglichen werden, so dass die Stadt seit 2005 keine Investitionskredite mehr aufnehmen musste. "Wir arbeiten konsequent an der Entschuldung", betont die Kämmerin.

Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht für die Bürger: Steuerhöhungen sind auch für 2013 nicht geplant. Auf den Prüfstand müsse dennoch jede Ausgabe, denn rosige Zukunftsperspektiven sieht die Kämmerin nicht. Im Gegenteil. "Wir befürchten, dass die Eurokrise und die Konjunkturentwicklung unseren Haushalt in einem Maße beeinflussen werden, den wir noch nicht absehen können", sagt die Finanzexpertin.

Auch ohne diese möglichen Zusatzbelastungen und Einbrüche sei die Stadt bemüht, das Defizit Schritt für Schritt zu reduzieren (siehe Box). "Eine unserer größten Positionen auf der Ausgabenseite ist das Personal", erläutert Waßen. 27 Prozent der Kosten werden hierfür aufgewendet. Auf lange Sicht solle darum Personal eingespart werden, aber für das kommende Jahr sei das nicht möglich, im Gegenteil: "Durch die Betreuung für Kinder unter drei Jahren müssen weitere Mitarbeiter für die Kindertagesstätten eingestellt werden." Generell sei der Mitarbeiterschlüssel in Tönisvorst vergleichsweise niedrig, "dennoch sind wir bemüht, frei werdende Stellen so umzuorganisieren, dass wir sie nicht neu besetzen müssen", erklärt die Kämmerin.

Ein weiterer markanter Punkt auf der Ausgabenseite ist der Brandschutz. "Aber hier können wir keine Abstriche machen", stellt der Bürgermeister klar, schließlich gehe es um die Sicherheit. So sind 650 000 Euro für den Brandschutz in den Rathäusern, der Grundschule Hülser Straße, der Realschule, dem Gymnasium und der Jugendeinrichtung Gelderner Straße eingeplant.

Ein noch dickerer Batzen ist mit 2,46 Millionen der Kauf und die Erschließung des Baugebiets Vorst-Nord. Auch für 2014 sind hierfür noch einmal 250 000 Euro vorgesehen. Allerdings will die Stadt das Geld in den Folgejahren durch den Verkauf der Grundstücke wieder einnehmen. Weitere 1,5 Millionen muss die Stadt in die Sanierung einiger Sporthallen, des Schulzentrums, der Feuerwehrhalle Vorst und des Hallenbades stecken. Alleine dessen Dachsanierung verschlingt 550 000 Euro. Für Revisionsmaßnahmen und Wasseraufbereitung kommen noch einmal 385 000 Euro hinzu. Das erneute Loch im Haushalt hat Folgen: Der Kreis muss den Tönisvorster Finanzplan genehmigen. Weil das Defizit aber unter der Fünf-Prozent-Marke liegt, gerät die Stadt nicht ins Haushaltssicherungskonzept. Der Entwurf wird jetzt in den Fachausschüssen diskutiert. Bei der Ratssitzung im März soll er verabschiedet werden. FRAGE DES TAGES

(WS03)
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