Stadt Willich Tierkrematorium in Willich

Stadt Willich · Im Gewerbegebiet Münchheide entsteht ein Krematorium für Tiere. Ab März sollen dort geliebte Vierbeiner verbrannt werden. Nach drei Jahren Planung kann der Krefelder Volker Klee seinen Plan endlich verwirklichen.

 Zum Spatenstich für das neue Tierkrematorium kamen Volker Klee, Josef Heyes, Technische Beigeordnete Martina Stall, Wirtschaftsförderer Christian Hehnen und Norbert Schmalbach (von links).

Zum Spatenstich für das neue Tierkrematorium kamen Volker Klee, Josef Heyes, Technische Beigeordnete Martina Stall, Wirtschaftsförderer Christian Hehnen und Norbert Schmalbach (von links).

Foto: Wolfgang Kaiser

Ein neues Gewerbe hält Einzug in Münchheide. Jedoch handelt es sich nicht um Ingenieurkeramik, Baustoffhandel oder einen Elektronikkonzern, sondern um ein Tierkrematorium. "Nach dem langwierigen Genehmigungsverfahren sind wir froh, dass der erste Spatenstich nun getätigt wurde", sagt Volker Klee, Geschäftsführer des Krematoriums. Bereits im März soll das 250 Quadratmeter große Gebäude eröffnet werden.

Drei Jahre Planungszeit

Die Idee zu einem Tierkrematorium reifte bei Klee und seiner Frau Jutta bereits vor mehr als drei Jahren. "Daraufhin haben wir uns ein Tierkrematorium in Roermond angeschaut und waren ganz begeistert", erklärt Klee. Dass es noch drei Jahre dauern würde, bis der Plan in die Tat umgesetzt werden konnte, damit hatte der gebürtige Krefelder nicht gerechnet. "Zu erst haben wir es in Krefeld versucht. Dort hat man uns aber nur gesagt, dass es sehr schwer sei, ein Tierkrematorium genehmigt zu bekommen."

In Willich stoß Klee allerdings auf offene Ohren und dank tatkräftiger Mithilfe der Wirtschaftsförderung, wurde der Bau des Krematoriums innerhalb eines Jahres genehmigt. "Mit Hartnäckigkeit haben die beiden Bauherrn das Projekt durchgesetzt. Wir bekommen nun in Willich das einzige Tierkrematorium im Umkreis von 100 Kilometern", freut sich Willichs Bürgermeister, Josef Heyes (CDU).

Für den Architekten Norbert Schmalbach ist das Tierkrematorium der erste Auftrag dieser Art: "Ich mache sonst nur Wohnungsbau, da ist ein Tierkrematorium natürlich eine willkommene Abwechslung." Für die Planung habe sich der Krefelder Architekt auch erstmal "schlau machen müssen". Jetzt steht der Plan und die Bagger rollen. "Das Gebäude wird 250 Quadratmeter Fläche haben, inklusive eines Trauerraumes, in dem man sich von seinem geliebten Tier in Ruhe verabschieden kann", erklärt Schmalbach.

Das Gebäude sowie die Anschaffung eines Ofens ist für Volker Klee eine große Investition: "Wir investieren rund eine Millionen Euro in das Krematorium." Klee arbeitete 28 Jahre lang bei Bayer, bis er im Februar ein Abfindungsangebot annahm. "Das Geld habe ich nun in das Krematorium gesteckt und mir was von der Bank geliehen," erklärt der 47-Jährige.

Auch wenn das Ehepaar Klee noch keine großen Erfahrungen auf dem Gebiet der Tierkremierung hat, so mussten die beiden in diesem Jahr ihre beiden Hunde bestatten. "Für uns war das sehr traurig. Wir haben aber auch gemerkt, auf was man als Kunde wert legt und wie es einem hilft, mir dem Verlust fertig zu werden."

(RP/rl)
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