Theodor-Heuss-Park Ein Hotel für Bienen

Anrath · Die Stadt Willich, der Nabu und die Sparkasse haben im Theodor-Heuss-Park in Anrath ein Wildbienenhotel errichtet. Es informiert zudem über verschiedene Bienenarten und deren Bedeutung für die Natur.

  Der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey (unten, von links), Monica Sand­rock (Nabu), Marco Jütten (Sparkasse) und Heinz van den Brock (Nabu) sowie Udo Hormes (oben, von links), Charly Hübner und Marcel Gellißen von der Stadt Willich präsentieren das neue Wildbienenhotel.

Der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey (unten, von links), Monica Sand­rock (Nabu), Marco Jütten (Sparkasse) und Heinz van den Brock (Nabu) sowie Udo Hormes (oben, von links), Charly Hübner und Marcel Gellißen von der Stadt Willich präsentieren das neue Wildbienenhotel.

Foto: Wolfgang Kaiser

Aller guten Dinge sind drei. Das zeigt sich jetzt auch im Theodor-Heuss-Park in Anrath. Die Grünanlage hat jetzt ein Wildbienenhotel. Hinter der Nisthilfe stehen die Willicher Ortsgruppe des Naturschutzbundes Nabu, die Stadt Willich und die Sparkasse Krefeld. Dank der Zusammenarbeit der drei konnte jetzt in der Parkerweiterung in Richtung Seniorenheim ein Wildbienenhotel aufgestellt werden.

Die Idee dazu hatten Nabu-Ortsgruppe und Stadt. Finanziert wurde die Anlage von der Sparkasse. „Charly Hübner von der Stadtverwaltung hatte uns das Projekt vorgestellt. Naturprojekte unterstützen wir immer gern, weil sie einfach wichtig sind“, betont Sparkassen-Regionalmarktleiter Marco Jütten. Wobei es in diesem Fall um die Materialkosten, die Informationstafeln und das begrünte Dach ging. Gebaut wurde das Hotel von Nabu-Mitglied Heinz van den Brock. Er ist nicht nur der Ameisenspezialist der Willicher Ortsgruppe, sondern auch der Erbauer zahlreicher Nistkästen für Vögel, Winterhäuschen für Igel und Eichhörnchen-Futterstellen.

Nun ging es an das Wildbienenhotel. Nach dem Bau des Holzgrundgerüstes von 1,80 Meter Höhe, 80 Zentimeter Breite und rund 40 Zentimeter Tiefe folgten die eigentlichen Nistanlagen. Dafür bohrte Heinz van den Brock in abgelagerte Eibenholzstämme Löcher von fünf bis acht Millimeter Größe. Jedes Bohrloch führt acht bis zehn Zentimeter tief in den Stamm. „Im Prinzip ist das Bohren die meiste Arbeit“, bemerkt der Erbauer. Dazu kamen weitere Nisthilfen in Form von sehr festem und trockenem Palettenholz. Sie erhielten Bohrungen von drei bis acht Millimeter.

Alles wurde in das Grundgerüst eingebaut und mit Plexiglasscheiben versehen, die mit drei Zentimeter Abstand vor den gebohrten Nisthilfen angebracht wurden. „Das hindert unter anderem den Specht daran, die belegten Niströhren auszuräubern“, erklärt Udo Hormes vom Geschäftsbereich Stadt- und Landschaftsplanung. Eine Vorgehensweise, die bereits mit Erfolg bei dem Insektenhotel an der Schmetterlingswiese im Neersener Schlosspark ausprobiert wurde.

Ein weiteres Insektenhotel in Kooperation von Stadt und Nabu befindet sich im Erlebnis-Garten an der Eva-Lorenz-Umweltstation im Schlosspark. Der neue Standort in Anrath soll indes noch bienenfreundlicher gestaltet werden. Es ist geplant, eine Wildblumenwiese einzusäen, und der Wall, auf dem das neue Wildbienenhotel steht, soll mit bienenfreundlichen Pflanzen bepflanzt werden.

Die Nisthilfe gibt aber nicht nur Bienen ein Daheim. Sie informiert des Weiteren über die verschiedenen Bienenarten und zeigt auf, was Ausfälle von Insekten in der Nahrungskette bedeuten. Eins fehlt aber noch, und das ist das begrünte Dach. Bis jetzt ist es nur eine glänzende Metallfläche, die aber in Kürze von einer Fachfirma bepflanzt wird. Stadt und Nabu haben unterdessen schon das nächste gemeinsame Projekt ins Auge gefasst: „Wir wollen einen Igellehrpfad anlegen“, berichtet Monica Sandrock vom Willicher Nabu.

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