Stadt Willich Tankwagen-Unfall: Willich lässt Wasser filtern

Stadt Willich · Der schwere Tankwagenunfall in Höhe Wekeln, bei dem Ende Mai aus einem umgekippten Tanklastzug rund 2000 Liter Heizöl in ein Erdbeerfeld flossen, beschäftigt die Stadtverwaltung immer noch. Nachdem Bodenuntersuchungen gezeigt hatten, dass trotz der sofortigen Auskofferung des verunreinigten Bodens Heizöl in Grundwasser führende Bodenschichten versickert war, setzt die Stadt nun Spezialfilter ein, um das Grundwasser zu reinigen. Gefahr für die Bevölkerung besteht nach Angaben des Kreises Viersen, dessen Untere Wasserbehörde die Arbeiten überwacht, nicht.

Bei dem Unfall waren auf der Kreuzung Wekeln/Korschenbroicher Straße (L 382) ein aus Willich kommender Tanklaster und ein von der Straße Wekeln kommender Kleinwagen zusammengestoßen.

Der Tanklaster, beladen mit 12.000 Liter Heizöl, geriet nach dem Zusammenprall in das angrenzende Feld neben dem Obsthof Mertens, kippte um, und der Ladebehälter wurde so stark beschädigt, dass insgesamt rund 2000 Liter Heizöl in den Boden flossen.

Der 45-jährige Fahrer des Lkw wurde bei dem Unfall im Führerhaus eingeklemmt. Er wurde ebenso wie die Kleinwagenfahrerin (79) aus Willich verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Rund 80 Feuerwehrleute aus der Stadt Willich und der Stadt Mönchengladbach waren im Einsatz.

Nachdem die Untere Wasserbehörde des Kreises Viersen noch am Unfalltag rund 100 Kubikmeter verunreinigtes Erdreich auskoffern und zu einer Spezialentsorgungsfirma nach Krefeld bringen ließ, stellte die Stadt Willich weitergehende Bodenuntersuchungen auf dem Feld an, das im Eigentum der Stadt ist. Die zeigten Verunreinigungen durch Heizöl im Grundwasser. Die Stadtverwaltung meldete ihre Schadenersatzansprüche gegen die Unfallverursacherin beziehungsweise gegen deren Versicherung an.

Mineralölfilm auf Grundwaser?

Anfang des Monats begannen weitergehende mit dem Kreis Viersen abgestimmte Sanierungsarbeiten. Nach Angaben der Stadt Willich ließ sie weitere 50 Kubikmeter Erdreich ausheben und entsorgen. Pumpen fördern nun über einen Brunnenschacht verunreinigtes Grundwasser in einen so genannten Nasskohlefilter, der auf dem Feld steht. Dieser reinigt das Grundwasser, das dann vor Ort wieder im Erdreich versickert. Bis Ende November werden diese Arbeiten voraussichtlich andauern.

Wie Willichs Technische Beigeordnete Martinas Stall sagte, werde danach geprüft, ob sich auf dem Grundwasser noch ein Mineralölfilm zeige. Wenn nicht, werde das Wasser noch einmal untersucht, ob seine Qualität in Ordnung sei, so Stall.

(RP)
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