Stadt Willich Steuereinnahmen liegen in Willich etwas unter den Vorstellungen

Stadt Willich · Die Gewerbesteuer-Einnahmen der Stadt im ersten Quartal 2015 sind nicht überraschend positiv, aber es gibt auch keine deutliche Unterschreitung der Erwartungen - so lässt sich die Diskussion über den ersten Quartalsbericht 2015 im Haupt- und Finanzausschuss zusammen fassen.

Johannes Bäumges (CDU) hatte angefragt, wie der Kämmerer es bewerte, dass im März dieses Jahres 7,3 Millionen Euro auf der Einnahmeseite stehen - gegenüber 6,3 Millionen Euro 2014. Diese an sich positive Situation relativierte Kämmerer Willy Kerbusch: Er habe auf der anderen Seite gerade eine Rückzahlung von 2 Millionen Euro veranlassen müssen, weil ein Unternehmen eine neue Konzernstruktur mit geringeren Steuerleistungen aufgebaut hat. Für 2015 beschrieb er: "Wir liegen aktuell 1,5 bis 2 Millionen unter den Vorstellungen, die ich hatte." Weiterhin fehlten die "großen" Gewerbesteuerzahler mit siebenstelligen Summen, erklärte er - früher hätte es fünf bis sechs Unternehmen mit Steueraufkommen in dieser Größenordnung in Willich gegeben. Jetzt gebe es nur einen, weil viele noch über Verlustvorträge ihre Steuerzahlung reduzieren.

Auf die Frage von Christian Winterbach (Grüne), warum einerseits Deutschland derzeit ein sehr hohes Steueraufkommen habe, Willich hingegen nicht, antwortete Kerbusch, dass die Unternehmensstruktur mittelständisch und export-abhängig sei. Einige steuerzahlende Unternehmen habe die Stadt dauerhaft verloren, weil diese nicht mehr in die Gewinnzone kämen. Andererseits liege das Gewerbesteueraufkommen mit 35 Millionen Euro über dem Durchschnitt - Willich gelte in der Betrachtung der Steuereinnahmen noch als "abundant". Deswegen zahle die Stadt Beiträge zum Kommunalsoli und erhalte keine Schlüsselzuweisungen des Landes, ergänzte Bürgermeister Josef Heyes.

In den vergangenenen Jahren sei es außerdem gelungen, viele neue und interessante Unternehmen anzusiedeln, so Kerbusch weiter. Die Wirtschaftsförderung achte darauf, Unternehmen mit Vollzeit-Arbeitsplätzen anzuwerben - im Schnitt gebe es pro 1000 Quadratmeter Unternehmensfläche fünf Vollzeit-Arbeitsplätze. Außerdem sei die Leerstandsquote in Gewerbeimmobilien deutlich niedriger als im Umland.

(djm)
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