Kultur in Willich Kultursommer statt Schlossfestspiele

Willich · Die Neersener Schlossfestspiele sind wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, aber ganz ohne kulturelle Angebote soll der Sommer in Willich nicht verlaufen. Das Kulturteam der Stadt hat ein Ferienprogramm vorbereitet.

 Bernd Hitschler und Jutta Saum von der Stadt Willich.

Bernd Hitschler und Jutta Saum von der Stadt Willich.

Foto: Emily Senf

Noch länger sollen die Willicher Bürger nicht ohne kulturelle Angebote in ihrer Stadt auskommen müssen. Nachdem die Neersener Schlossfestspiele in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, hat das Kulturteam der Stadt ein Alternativprogramm vorbereitet: den Kultursommer. Elf Veranstaltungen soll es geben – deutlich kleiner und unter Hygieneschutz-Auflagen, aber immerhin.

Los geht es mit einem Gitarrenkonzert am Freitag, 10. Juli, 20 Uhr. Die Gitarristen Jan Pascal und Alexander Kilian von „Café del Mundo“ spannen passend zu lauen Sommernächten musikalisch den Bogen von klassischer spanischer Gitarrenmusik bis hin zu bekannten Stücken von Paco de Lucia oder Chick Corea. Sven Post zeigt am Sonntag, 12. Juli, 20 Uhr, ein „Improvisationstheater auf Zuruf“; am Samstag, 18. Juli, 20 Uhr, schaut Post erneut vorbei, dieses Mal mit der humoristischen Lesung „Lachen ist mit Abstand die beste Medizin“ zusammen mit Reinhild Köhncke.

Stadtarchivar Udo Holzenthal lädt für Samstag, 25. Juli, 15 Uhr, zu einem Streifzug durch 50 Jahre Stadtgeschichte ein. Diese Veranstaltung wurde aus der Reihe zum Stadtjubiläum übernommen, in der etliche Termine wegen der Corona-Schutzverordnung ausgefallen sind, erläutert Jutta Saum aus dem Willicher Kulturteam.

Beethoven und Bach stehen beim Solokonzert der Pianistin Anna Seropian am Samstag, 1. August, 20 Uhr, auf dem Programm. „Die Welt ist ein Dorf“, behauptet Kabarettist Hastenraths Will bei seinem Auftritt am Freitag, 7. August, 20 Uhr. Ein Kasperltheater der besonderen Art und ganz ungewohnt nur für Erwachsene bringt das Theater „Blaues Haus“ aus Krefeld am Freitag und Samstag, 14. und 15. August, jeweils 20 Uhr, auf die Bühne: die rasante Komödie „Fifty Shades of Gretel“.

Spezielle Angebote richten sich an das junge Publikum: Für Kinder ab neun Jahre gibt es am Sonntag, 26. Juli, 15 Uhr, eine Lesung mit Geschichten der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Alle, die gerne malen und werkeln, sind im Kunstworkshop „Kratzbürsten“ am Mittwoch, 5. August, 10 bis 13 Uhr, gut aufgehoben. Für die Kleinen ab vier Jahre gibt es am Sonntag, 16. August, 15 Uhr, „Das Kleine Nachtgespenst“ als Puppenspiel vom Theater „Blaues Haus“.

Alle Veranstaltungen finden in der „Motte“ in Schloss Neersen statt und werden nach den geltenden Corona-Richtlinien durchgeführt, deswegen sind beispielsweise die Sitzplätze reduziert, um die Sicherheitsabstände einhalten zu können. Statt 150 bis 200 Besucher je Termin wie normalerweise bei Willicher Kulturterminen rechnet Bernd Hitschler, Geschäftsbereichsleiter Schule, Sport und Kultur bei der Stadt, darum mit maximal etwas über 70 Gästen. Das Programm ist inhaltlich gekürzt und darum nur 50 bis 70 Minuten lang. Es wird keine Pausen geben. Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen fünf und zwölf Euro. Der Vortrag mit Stadtarchivar Holzenthal und der Kunstworkshop „Kratzbürsten“ sind kostenfrei.

Die Absage der Festspiele sei sehr traurig gewesen, erinnert sich Jutta Saum, aber in Anbetracht der Umstände unvermeidbar. Die Rückgabe der Eintrittskarten verlaufe weitgehend reibungslos, berichtet Hitschler. Viele würden nicht ihr Geld zurückverlangen, sondern es spenden. „Wir werden es an die Künstler weiterleiten“, betont der Geschäftsbereichsleiter.

Aktuell plant das Kulturteam damit, dass das zweite Halbjahr im regulären Kulturprogramm 2020 trotz Corona stattfinden kann. Erster Termin ist das Klassikkonzert „Der König tanzt“ am 30. August.

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