Stadt Willich Standorte für Flüchtlingshäuser beschlossen

Stadt Willich · An den seit etwa zwei Wochen diskutierten Standorten in Neersen und Schiefbahn werden Mehrfamilienhäuser für insgesamt etwa 300 Flüchtlinge gebaut, die sich bei Bedarf auch als Sozialwohnungen nutzen lassen.

Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus
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Foto: Dieter Weber

Das hat der Stadtrat gestern Abend bei zwei Gegenstimmen (Nanette Amfaldern und Dr. Robert Brintrup, beide CDU) beschlossen. Konkret geht es um die Standorte Rubensweg und Fontanestraße in Schiefbahn sowie Niersweg und Am Bruch in Neersen. Hinzu kommen temporäre Einrichtungen für etwa 280 alleinlebende männliche Flüchtlinge auf dem ehemaligen Sportplatz an der Moltkestraße in Willich.

Flüchtlinge: Zelte, Kirchen, Schiffe - hier werden sie untergebracht
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Turnhallen, Kirchen und Schiffe: Wo Flüchtlinge wohnen können

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Foto: dpa, rwe jai

Rund 200 Anwohner der Standorte waren in die Sitzung gekommen, um ihre Bedenken erneut vorzutragen. Schwerpunktmäßig zweifeln sie an, dass eine Integration der ausländischen Menschen an diesen Standorten und in der geplanten Form der Bebauung möglich ist. Die Politik reagierte mit einem gemeinsamen Antrag aller vier Fraktionen, der sechs Punkte umfasst: 1.) An den Standorten Am Bruch und Fontanestraße werden zeitgleich zum Bau der Flüchtlingshäuser die angrenzenden Teilflächen weiterentwickelt, sodass dort auch gewöhnliche Häuser gebaut werden können. Anstoß dazu gegeben hatte ein Vorschlag der Bürgerinitiative Schiefbahn-Nord. 2.) An allen vier Standorten werden künftig keine weiteren dauerhaften Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge gebaut. 3.) Die Wohnungen sollen nicht überbelegt werden; vorgesehen sind 60 Quadratmeter für zwei Personen und 15 Quadratmeter für jede weitere Person. 4.) Ein Koordinator der Stadt bietet an allen Standorten "Runde Tische" mit den Anwohnern an. 5.) Die Verwaltung wird beauftragt, ein Betreuungs- und Integrationskonzept für die Flüchtlinge kurzfristig zu erstellen (siehe Artikel unten). 6.) Die Verwaltung wird beauftragt, in allen vier Stadtteilen weiterhin sowohl temporäre als auch dauerhafte Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber zu suchen.

(RP)
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