Umstellung in Willich Stadtwerke bereiten Gasumstellung vor

Willich · Auch in Willich wird von L- auf H-Gas umgestellt. Seit einem Monat bereiten die Stadtwerke die Umstellung vor. Die Stadtwerke Willich sprechen von einem guten Start des insgesamt dreijährigen Projekts.

 Projektleiter Lars Lohberg (links) und Stadtwerke-Geschäftsführer Tafil Pufja informierten über die Vorbereitungen zur Umstellung von L- auf H-Gas.

Projektleiter Lars Lohberg (links) und Stadtwerke-Geschäftsführer Tafil Pufja informierten über die Vorbereitungen zur Umstellung von L- auf H-Gas.

Foto: Norbert Prümen

Rund 2000 Kundenbesuche, bei denen circa 2300 Erdgasgeräte erfasst wurden: Das ist die erste Bilanz zur Umstellung von L- auf H-Gas bei den Willicher Stadtwerken. Seit dem 1. Oktober sind sechs Monteure der „ngc.tec“, dem von den Stadtwerken ausgewählten Dienstleistungsnehmen, unterwegs, um bei den Gaskunden der Stadtwerke für das Schaltgebiet Willich I die entsprechenden Geräte zu erfassen.

Die Erreichbarkeit der vorab schriftlich informierten Kunden zum vereinbarten Termin bezeichnen die Stadtwerke mit rund 84 Prozent als sehr gut. Die bisherige Quote der bei der Erhebung festgestellten Mängel liege bei unter sechs Prozent, und bei nur rund einem Prozent der erfassten Geräte musste aufgrund sicherheitsrelevanter Mängel eine unverzügliche Betriebstilllegung erfolgen. Die Erfassung der Gasgeräte an sich und die spätere Anpassung auf das neue Gas sind kostenfrei.

Zur Eliminierung der während der Erhebung festgestellten sicherheitstechnischen Mängel müssen die Kunden die Kosten selber tragen, wobei sie dies in Eigenregie mit dem Handwerker ihrer Wahl angehen. Anhand einer Mängelkarte können die Kunden genau belegen, wo das Problem liegt, und es beheben lassen. „Mit bislang drei Beschwerden können wir von einer hohen Kundenzufriedenheit sprechen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Tafil Pufja.

Von den bislang erfassten Gasgeräten sind bereits 1000 einer Prüfung für die Gasumstellung unterzogen worden. Knapp 20 Geräte stellten sich dabei als nicht umstellbar heraus. Das bedeutet für den jeweiligen Kunden, dass er bis zum Stichtag der Umschaltung von L- auf H-Gas eine neue Anlage installiert haben muss, die kompatibel mit der neuen Gasqualität ist.

Das H-Gas hat einen höheren Energiegehalt als das bislang genutzte L-Gas aus den Niederlanden. Vor dem Hintergrund, dass das L-Gas wegen der abnehmenden natürlichen Vorkommen nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, erfolgt von 2022 bis 2023 eine Umschaltung in den insgesamt drei Teilnetzbereichen Willich 1, wozu Alt-Willich, Wekeln und Schiefbahn gehören, Willich 2 mit Neersen und Willich 3 mit Anrath.

„Wir lassen keinen Kunden allein, wenn sein Gasgerät nicht kompatibel ist. Wir beraten in Sachen Förderung und Kostenerstattungsmöglichkeiten und suchen gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten“, betont Pufja .

Insgesamt handelt es sich in den drei Willicher Teilnetzbereichen um 12.600 Zählpunkte mit 16.380 Gasgeräten. Auf die gerade gestartete Erhebung aller Gasverbrauchsgeräte anhand des Typenschildes mit Abgasmessung, Zählerkontrolle und Beurteilung des allgemeinen Gerätezustandes und der Leitungsanlage folgt in einem zweiten Schritt die Anpassung der Gasverbrauchsgeräte, die je nach Gerät vor, aber auch nach der Gasumstellung erfolgen wird.. „Hier haben wir eine Ausnahme. Selbstadaptierende Gasgeräte müssen nicht angepasst werden. Sie stellen sich von selbst auf das neue Gas ein“, erklärt Pufja. Bei allen anderen Geräten erfolgt ein Austausch der Düsen beziehungsweise des Düsenstocks. Bei gut drei Prozent aller Geräte ist dies nicht möglich. „Es handelt sich um Geräte, für die es keine entsprechenden Teile gibt. Das hängt dabei weniger vom Alter als vom Hersteller ab“, sagt Lars Lohrberg, Technischer Leiter der Stadtwerke Willich, der das Projekt Erdgasumstellung leitet.

Neben der Erhebung und der Anpassung wird es für zehn Prozent der Haushalte in Willich zu einem dritten Schritt kommen – und der heißt Qualitätssicherung. „Wir werden stichpunktartige Qualitätskontrollen durchführen“, blickt Lohrberg in die Zukunft.

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