Tönisvorst Stadtwerke: Stadt gehören wieder 5 Prozent

Tönisvorst · Seit gestern ist die Stadt Tönisvorst wieder Mitgesellschafter der Tönisvorster Stadtwerke. Allerdings hält sie nur einen Anteil von fünf Prozent, was nicht wirklich Einfluss bedeutet. Es bestehe aber ein gutes, vertrauensvolles Miteinander zwischen Stadtwerken und Stadt, hob Bürgermeister Thomas Goßen gestern hervor. Gestern wurden auch die letzten Unterschriften unter das Vertragswerk gesetzt. Für die Kunden und auch für die Kommune ändert sich damit allerdings nichts.

Wasserversorgung nur in St. Tönis

Die Hintergründe: Die Stadtwerke Tönisvorst sind seit jeher für die Gas- und Stromversorgung im ganzen Stadtgebiet zuständig, die Wasserversorgung übernehmen sie nur in St. Tönis. Bis 2004 war das Wasserwerk des Kreises Viersen in Vorst zuständig. Das sei den Kunden nicht aufgefallen, weil die technische Betriebsführung über die Stadtwerke lief, erläutert Bürgermeister Goßen. Im Jahr 2004 wurde die Wasserwerk Kreis Viersen GmbH aufgespalten, und es wurde die Versorgungsnetz Vorst GmbH als hundertprozentige Tochter der Stadt gegründet. Die Betriebsführung lag weiter in Händen der Stadtwerke, die auch im Auftrag der Versorgungsnetz Vorst GmbH die Rechnung an die Kunden schrieb.

Letztlich sei eine solche kleine Splittergesellschaft, deren einziges Personal die Geschäftsführerin Nicole Waßen ist, kaum lebensfähig, urteilt Goßen. 2009 haben die Niederrheinwerke dann auch das Tönisvorster Schwimmbad übernommen. Im Zuge dieser Kooperation entschied man sich, auch bei der Wasserversorgung enger zusammenzuarbeiten. Ein Vermögenstausch wurde vereinbart. Die Stadtwerke erhalten 100 Prozent der Versorgungsnetz Vorst GmbH, die Stadt dafür fünf Prozent der Stadtwerke Tönisvorst, die eine hundertprozentige Tochter der Niederrheinwerke Viersen sind.

Stadt verkaufte Anteile 1999

Bis 1999 besaß die Stadt Tönisvorst noch 51 Prozent der Stadtwerke, die restlichen 49 Prozent hatte das Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerk (RWE). Wegen enormer Schulden, die aus dem Bau des neuen Schwimmbades resultierten, verkaufte die Stadt ihre 51 Prozent zum 1. Juni 1999 für 30,889 Millionen Mark an die RWE Energie AG. Im Jahr 2006 veräußerte RWE die Tönisvorster Stadtwerke an die Niederrheinwerke Viersen, die zu 50 Prozent der Stadt Viersen und zu 50 Prozent der Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG (NVV) in Mönchengladbach gehören. Die NVV wiederum hat die Gesellschafter RWE (50 Prozent) und Kommunen (50 Prozent). Frage des Tages

(RP)
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