Stadt rechnet mit Flüchtlingen aus der Ukraine Willich stoppt Rückbau des „Moltkedorfs“

Willich · Die Stadt Willich hat den Rückbau der Flüchtlingseinrichtung an der Moltkestraße vorsorglich gestoppt. Sie rechnet damit, dass durch den Krieg in der Ukraine mehr Flüchtlinge kommen.

Die Stadt Willich hat den Rückbau der Flüchtlingseinrichtung an der Moltkestraße (Archivbild) vorsorglich gestoppt.

Die Stadt Willich hat den Rückbau der Flüchtlingseinrichtung an der Moltkestraße (Archivbild) vorsorglich gestoppt.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Wegen des Kriegs in der Ukraine und der in diesem Zusammenhang zu erwartenden Flüchtlinge hat Willichs Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) den eigentlich angelaufenen Rückbau des „Moltkedorfes“, der Flüchtlingsunterkunft an der Moltkestraße, vorsorglich gestoppt. Das teilte die Stadt Willich am Montag mit.

Am Donnerstag hatte Pakusch bereits den Verwaltungsvorstand darüber informiert. „Wir haben derzeit noch überhaupt keinen Überblick, wie viele Menschen wir gegebenenfalls unterbringen werden – aber wir wollen gewappnet sein. Es wäre fatal, dort jetzt die Kapazitäten abzubauen und dann geflohenen Menschen, die zu uns kommen, nicht kurzfristig eine einigermaßen adäquate Unterbringung anbieten zu können“, so der Bürgermeister.

In dem Containerdorf an der Moltkestraße können nach Angaben der Stadt insgesamt 268 Menschen untergebracht werden, aktuell leben noch weniger als 50 Menschen dort. Durch den Stopp nun könnte man die Einrichtung kurzfristig komplett belegen, erläuterte Stadtsprecher Michael Pluschke am Montag auf Anfrage.

Eigentlich hatte die Stadt die Anlage „bis auf ein Minimum zurückbauen“ wollen, so Pakusch, zunächst war der Rückbau bis Ende Januar, dann bis Ende Juni vorgesehen gewesen. Durch den Krieg in der Ukraine sei nun aber zu erwarten, dass deutlich mehr Menschen kämen, erklärte der Bürgermeister am Montag. Sicherlich werde es Kritik daran geben, dass die Einrichtung noch stehenbleibe, „aber ich glaube, jeder normal denkende Mensch wird das unterstützen, wir haben Krieg.“ Es bleibe weiterhin das Ziel, dort eine normale Wohnbebauung umzusetzen, betonte Pakusch, „aber alles zu seiner Zeit.“

Beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister auch von der Hilfsbereitschaft der Willicher: „Die Stadt, aber auch mich persönlich haben auf unterschiedlichsten Wegen viele Hilfsangebote unterschiedlichster Art erreicht – das freut mich wirklich sehr.“ Aktuell sei man dabei, so Pakusch, sich auch in Absprache mit verschiedenen, erfahrenen Hilfsorganisation über eine möglichst effiziente Abwicklung und Koordinierung schneller Hilfe zu verständigen: „Sobald wir da genauere Informationen für unsere erfreulich hilfs- und spendenwilligen Bürger haben, werden wir diese weitergeben.“

(biro)
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