Tönisvorst St. Tönis radelt und rockt am Rathaus

Tönisvorst · Im St. Töniser Ortskern war am Samstag jede Menge los. Mittags machte die NRW-Radtour mit rund 1000 Aktiven, die ein Gewitter nicht schreckte, auf dem Rathausplatz Halt. Abends rockte der Serviceclub "Round Table" für die gute Sache.

 So weit das Auge reicht nur Radfahrer: Am Samstag machte die NRW-Radtour in St. Tönis Mittagspause. Gestartet waren die Radler dieser Etappe in Mönchengladbach. Ihr Ziel war Düsseldorf.

So weit das Auge reicht nur Radfahrer: Am Samstag machte die NRW-Radtour in St. Tönis Mittagspause. Gestartet waren die Radler dieser Etappe in Mönchengladbach. Ihr Ziel war Düsseldorf.

Foto: Hüskes

Die Fahrräder sind gerade auf dem Alten Markt abgestellt, da bricht das Gewitter los. Fluchtartig retten sich die Sportler unter Vordächer, Pavillons und Getränkestände. "Jetzt darf es regnen. Das ist besser, als während der Fahrt", sagt Wilhelm Rolka aus Bochum. Der 73-Jährige hat bereits zweieinhalb Tage auf dem Sattel hinter sich. Er war einer von mehr als 1000 Menschen, die am Samstagmittag auf der NRW-Radtour 2013 (siehe Kasten) in Tönisvorst Station machten.

"Die viertägige Tour ist das erste Mal in der Apfelstadt zu Gast", sagt Stadtpressesprecherin Catharina Perchthaler. "Unsere Vorbereitungen dazu dauern seit Ende Januar", so Perchthaler weiter. So wurde organisiert, dass der stellvertretende Bürgermeister Uwe Leuchtenberg die Radfahrer am Gelleshof im Kehn in Empfang nimmt und sie über die Vorster Straße in den St. Töniser Ortskern zur Mittagspausen-Station führt. Geleitet wurde der XXL-Tross dabei von Motorradpolizisten. Für die Verpflegung war das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Tönisvorst verantwortlich. Sie servierten den Radlern zwei Nudelgerichte, Salat und zum Nachtisch einen Früchtejoghurt. Als Esszimmer hielt der erste Platz der Stadt hin, auf dem zahlreiche Bierzeltgarnituren aufgestellt waren.

Dort sorgten die Macher auch für Unterhaltung: Die WDR-Moderatoren Dirk Efgen und Stefan Verhasselt — dieser ist gebürtiger Straelener und Tönisvorst eng verbunden — interviewten unter anderem die erste Tönisvorster Apfelkönigin, Annica Lambertz. Die verteilte Apfelchips-Tütchen des Tönisvorster Trockenobst-Shops Gierthmühlen an die Radfahrer. Wilhelm Rolka indes genoss die Pause: "Die Tour macht vor allem Spaß. Man sollte aber dennoch fit und auf Zack sein", sagt der sportliche Senior aus dem Ruhrgebiet. Seinen Kegelbruder Manfred Müller (63) hat er zur Vier-Tage-Tour überredet — und dem gefällt's: "Die Streckenführung ist prima. Aber auch bei uns kann man toll radeln, beispielsweise am Baldeneysee oder rund um die Zeche Zollverein." Unter den rund 1000 Radfahrern waren auch Tagesgäste, die sich nur für Samstag angemeldet hatten. "Reine Sonne wäre schlimmer", sagt Rüdiger Behrend zum Gewitter. Zusammen mit seinen Söhnen Justus (11) und Moritz (13) machte der Krefelder einen sportlichen 62-Kilometer-Tagesausflug. "Nach dem offiziellen Ende in Düsseldorf wollen wir mit dem Rad nach Krefeld zurück", sagt er. Dann geht's weiter — und die Sonne kommt wieder hinter den Wolken hervor.

Wenige Stunden später stand die nächste Veranstaltung an: der fünfte "Rock am Rathaus"des Serviceclubs Round Table 188. Wegen der NRW-Radtour fand dieser jedoch nicht auf dem Rathausmarkt, sondern auf dem Parkplatz an der Willicher Straße statt. Die Lokalität kannten die "Round Tabler" bereits von ihrer Zugerwartungsfete am Tulpensonntag in diesem Jahr.

Der Rockabend begann mit der Band "Bortz" und ging mit den "Kings for a day" weiter. Gegen 20.30 Uhr füllte sich der Platz immer mehr — bis zu 250 Musikbegeisterte genossen einen lauen Sommerabend mit zwei Live-Bands, Spanferkel, Cocktails und Bier. Erst nach Mitternacht endete die gelungene Sause, die einen aktionsreichen Tag in St. Tönis perfekt machte.

(tone)
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