Veranstaltung der Bruderschaft fällt wegen Corona aus Sebastianer bedauern Absage des Weihnachtsmarktes in Neersen

Neersen · Bis zu 5000 Gäste kommen üblicherweise zum Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen. Wegen Corona hat die St.-Sebastianus-Bruderschaft die Veranstaltung nun aber schweren Herzens abgesagt.

 Rund 70 Aussteller und bis zu 5000 Besucher kommen Jahr für Jahr zum Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen.  Archivfoto: Kaiser

Rund 70 Aussteller und bis zu 5000 Besucher kommen Jahr für Jahr zum Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen. Archivfoto: Kaiser

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Mit ihrer Entscheidung, den beliebten Weihnachtsmarkt rund ums Neersener Schloss abzusagen, hat die St.-Sebastianus-Bruderschaft als Veranstalter am Montag sozusagen die Reißleine gezogen. Das jährlich von der Stadt Willich geforderte Sicherheitskonzept und das in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie notwendige Hygienekonzept hatten die Bruderschaftler schon erarbeitet und einiges an Zeit in den Weihnachtsmarkt 2020 investiert. Doch nun wäre die Organisation des Marktes so konkret geworden, dass hohe Fixkosten – etwa für die Installation der Lichterketten, Gema-Gebühren und Genehmigungen – entstanden wären, so Bruderschaftspräsident Robert Brintrup.

Doch nicht nur der finanzielle Aspekt habe bei der schweren Entscheidung den Markt abzusagen, eine Rolle gespielt: Das Gesundheitsrisiko für das große Helferteam der Bruderschaft und die Besucher (in den vergangenen Jahren kamen je nach Wetter bis zu 5000 Gäste) wäre zu groß gewesen, so Brintrup, weswegen man sich schweren Herzens für die Absage entschieden habe.

Der Weihnachtsmarkt am Neersener Schloss lockt seit vielen Jahren Besucher auch von weiter her an. „Der Markt ist ein Unikat, weil jedes Gewerk nur einmal vorhanden ist und wir Schützen uns um das gastronomische Angebot auf dem Schlossvorplatz und im Schlosskeller liebevoll kümmern“, sagt Brintrup. Inzwischen sei der Markt auf rund 70 Aussteller gewachsen. Begonnen haben die Bruderschaftler vor mehr als 30 Jahren mit einem kleinen Markt auf dem Hinterhof der ehemaligen Gaststätte Neunkirchen an der Virmondstraße, doch der wurde zu klein, und so zog der Markt zum Schloss um, wo er sukzessive weiter wuchs.

Nun hoffen die Schützen auf das kommende Jahr – und planen auch schon entsprechend. Die Absage der Schützenfeste in diesem Jahr hat finanzielle Spuren in der Bruderschaftskasse hinterlassen, der Weihnachtsmarkt als weitere Einnahmequelle fällt nun weg, und die Bruderschaft kann ihren Wahlefeldsaal im nächsten Jahr auch nicht an die Karnevalisten der Schlossgeister und der Niersbienen vermieten, da auch die närrische Session abgesagt wurde.

Das Turmblasen am Schloss, das immer am Ersten Weihnachtstag stattfindet, soll nach jetzigem Stand allerdings durchgeführt werden, so Brintrup. „Zum Turmblasen kommen immer 200 bis 300 Gäste, das ließe sich schon organisieren. Unsere Bruderschaft will weiterhin ihren Beitrag zum Neersener Ortsleben leisten, soweit das möglich ist“, sagt Brintrup.

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