St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide Buch zum Jubiläum wiegt zwei Kilo

Schiefbahn · Zum 100-jährigen Bestehen der St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide hat ein Autorenteam ein Jahrhundertwerk verfasst. Weshalb es nicht nur für Mitglieder der Bruderschaft interessant ist, lesen Sie hier.

 Das Jubiläumsbuch ist für Heimatinteressierte und Schützen aus der ganzen Stadt interessant, erwarten Präsident Johannes Bäumges (von links), Projektleiter Frank Niessen und Pressesprecherin Bettina Kröppel.

Das Jubiläumsbuch ist für Heimatinteressierte und Schützen aus der ganzen Stadt interessant, erwarten Präsident Johannes Bäumges (von links), Projektleiter Frank Niessen und Pressesprecherin Bettina Kröppel.

Foto: Nadia Joppen

Es ist ein „Jahrhundertwerk“: Die St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide hat ihr Jubiläumsbuch zum 100-jährigen Bestehen vorgestellt – der Titel: „Momente einer Honschaft in der Stadt Willich“. Auf 504 Seiten dokumentiert das Autorenteam (Projektleiter/Schützenkönig Frank Niessen, Marcus Schreiber, Petra Niessen, Matthias Kaulen, Gert Wuttke und Harald Bombis) die Geschichte der Bruderschaft – immer mit einem erweiterten Blick auf größere geschichtliche Zusammenhänge in der Stadt, in Deutschland und in der Welt. „Das Buch ist so für einen weiteren Kreis als die Bruderschaftsmitglieder interessant“, beschreibt Frank Niessen den Grundgedanken.

Kernstück ist eine Chronik der Jahre 1924 bis 2024 – jedes Jahr wird auf einer Doppelseite dargestellt: rechts Bilder des jeweiligen Königshauses, Königsoffiziers, der Hofdamen und des Wachzugs, auf der linken Seite internationale und lokale Streiflichter aus dem Jahr. Einige Beispiele: 1924 starb am 21. Januar Lenin, wurde die Melkmaschine eingeführt, veranstaltete die Schule Niederheide zum ersten Mal das St.-Martinsfest allein und wurde letztlich im Dezember die Bruderschaft mit dem ersten Präsidenten Johann Maassen gegründet. In den Kriegsjahren 1939 bis einschließlich 1948 wurde kein Schützenfest gefeiert – deswegen werden lediglich historische Ereignisse geschildert.

1949 begann das Niederheider Schützenwesen mit König Johann Maassen – im Jahr der Gründung der Nato, der Verabschiedung des Grundgesetzes mit Gründung der BRD sowie im Oktober der Gründung der DDR. 1983 – im Königsjahr von Helmut Jelonek – wurden bei einem Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut mehr als 60 Menschen getötet, und die Bruderschaft erhielt für ihre Baumpflanzaktion auf dem Festplatz eine Ehrenurkunde beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden.“ Weitere Kapitel erzählen die Geschichte der Schützenzüge, der Immobilien, der mehr als 40 Bauernhöfe oder der Gewerbe-Betriebe in der Honschaft.

Unterstützung bei der zweieinhalbjährigen Arbeit leisteten Historiker Bernd-Dieter Röhrscheid und Stadtarchivar Udo Holzenthal. „Es war viel Arbeit, hat aber auch Spaß gemacht. Ich danke besonders meiner Frau Petra, die unser Königsjahr so gut wie allein vorbereitet hat, während ich an der Chronik gearbeitet habe“, sagt Frank Niessen. Präsident Johannes Bäumges betont, dass das Buch nur dank der Unterstützung der Stadt Willich, der Sparkassen-Stiftung, der NRW-Stiftung und durch den Heimat-Scheck NRW finanzierbar war. Es hat eine Auflage von 500 Stück und kostet 19,24 Euro. Rund ein Drittel ist verkauft, ab sofort ist es unter anderem bei Lotto C. Heyers, im Bruderschaftshaus Niederheider Hof oder bei Schatzmeister Stefan Kröppel erhältlich.