Stadt Willich Sportlerehrung steht vor Umbruch

Stadt Willich · Die Sportlerehrung in der Stadt Willich dauert zu lange. Das schrieben Besucher auf einen bei der jüngsten Ehrung verteilten Fragebogen. Dessen Auswertung wird nun Konsequenzen haben für die nächste Veranstaltung.

 Eine Sportlerehrung wie am 16. März in Willich wird es in der Stadt wohl nicht mehr geben. Es gibt Überlegungen, das Konzept der Veranstaltungen zu verändern. Entschieden werden soll im Sommer.

Eine Sportlerehrung wie am 16. März in Willich wird es in der Stadt wohl nicht mehr geben. Es gibt Überlegungen, das Konzept der Veranstaltungen zu verändern. Entschieden werden soll im Sommer.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Die Sportlerehrung wird es wohl in Willich in der bisherigen Form nicht mehr geben. Der von Joachim Broch (51) im vierten Jahr angeführte Stadtsportverband denkt über ein neues Konzept nach. Das will er am Montag, 16. April, mit den Fachwarten erörtern.

Zu lang, zu viele Ehrungen, zu lange Pausen — dies sind einige der Kritikpunkte. Der Dachverband von rund 16 000 Sportlern in der Stadt Willich hatte an dem Abend der jüngsten Sportlerehrung einen Fragebogen verteilt. Er wollte wissen, wie man die Sportlerehrung besser machen könnte. "Etwa 70 Rückläufe hat es bisher gegeben, wir sind noch bei der Auswertung, aber es muss sich etwas ändern", sagt Joachim Broch. Der Vorsitzende erinnert daran, dass in diesem Jahr zum dritten Male der Willicher Turnverein die Ausrichtung übernommen hatte, ein Jahr länger als ursprünglich geplant. "Und der TV Willich, der die Sportlerehrung wieder mal ausgezeichnet durchgeführt hatte, steht dafür vorerst nicht mehr zur Verfügung", sagt Broch weiter. Und auch der Turnverein Schiefbahn sei hierzu nicht bereit, wenn das bisherige Konzept beibehalten werde.

Vier Stunden dauerte in diesem Jahr die Ehrung der besten 394 Sportler und Sportlerinnen, darunter waren 49 Mannschaften. Und als gegen Ende die Auszeichnungen der Besten und somit die Gold-Ehrungen anstanden, war die Halle noch nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt, waren viele junge Akteure, darunter zahlreiche Kinder vor allem mit ihren bronzenen Urkunden, schon mit den Eltern auf dem Weg nach Hause.

Broch spricht von einem bislang hohen Aufwand, der von allen Verantwortlichen zu leisten sei. Sein Vorschlag: "Wir machen zwei kleinere Veranstaltungen, eine für die Jüngeren, vielleicht bis 14 oder 15 Jahre, und eine für die Älteren." Dann müsse man sich aber nach anderen Räumlichkeiten umschauen, da sich hierfür die großen Sporthallen nicht eigneten. Jeder Ortsteil müsse im Wechsel einmal an der Reihe kommen. "Aber was machen wir dann zum Beispiel in Neersen?". fragt Broch. Die Niershalle eigne sich dafür nicht, der Wahlefeldsaal sei abends gesperrt. Und noch eines gib der Vorsitzende zu bedenken: "Bei der Vielzahl der Ehrungen gehen die besonderen Leistungen unter. Müssen wir vielleicht auch über eine Änderung der Leistungspyramide nachdenken?" Einige Vorschläge bei der Fragebogenaktion waren, mit den Ehrungen wieder in den Ratssaal zu gehen, früher anzufangen, kürzere Pausen, strafferes Ehrungsprogramm, unter anderem nicht alle Mannschaftssportler, sondern nur die Kapitäne auf die Bühne zu holen. Außerdem wird angeregt, mehr mit Video-Clips zu arbeiten, in denen sich die besten Sportler kurz mit ihrer Sportart präsentieren. Und neben dem Sportler des Jahres sollte zukünftig auch separat eine Sportlerin des Jahres geehrt werden.

Sowohl Broch als auch Sonja Janssen, die bei der Stadtverwaltung Willich für den Sport zuständig ist, fanden das Unterhaltsprogramm der jüngsten Ehrung gut. Sonja Janssen möchte auf jeden Fall die Auszeichnungen für die Jüngeren beibehalten: "Denn gerade die Kinder freuen sich, wenn sie einmal ganz oben auf der Bühne stehen."

FRAGE DES TAGES

(wsc)
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