Tönisvorst Spannung im Plunderland

Tönisvorst · Die Laienspielgruppe "Salz und Pfeffer" der Kolpingsfamilie Vorst zeigte ein Theatermärchen für Kinder ab vier Jahren im Haus Vorst. Insgesamt 350 Zuschauer sahen die drei Aufführungen.

 Die Akteure von "Salz & Pfeffer" zogen mit ihrem Märchen die Kinder in ihren Bann.

Die Akteure von "Salz & Pfeffer" zogen mit ihrem Märchen die Kinder in ihren Bann.

Foto: Wolfgang kaiser

Manchmal ist das große Glück etwas ganz Schlichtes. In dem Märchen "Ophelia und die Schublade vom verlorenen Glück" etwa ist es ein Apfelkuchen, der nach unbeschwerter Kindheit schmeckt. Das Stück war gut gewählt: Witz und Spannung, Freude und Furcht wechselten sich ab. Außerdem wurden die kleinen Zuschauer, die in den vorderen Reihen reservierte Plätze hatten, immer wieder von den Akteuren auf der Bühne einbezogen. "Ich verhex Euch alle in Regenwürmer und dann geh ich mit Euch angeln", drohte etwa der Zauberer Zaramba den Kindern. Aber da hatte er seinen Schrecken schon verloren und erntete nur noch Gelächter.

Fünf neue Akteure

Zum fünften Mal spielte "Salz und Pfeffer" ein Kinderstück. "Jedes Jahr gibt es einen Schwank für Erwachsene und seit ein paar Jahren eben auch ein Stück für Kinder", erzählt Ulrich Leusch, der den Prinzen Serafino spielte. Während Leusch bereits zu den "alten Hasen" auf der Bühne zählt, feierten gleich fünf von den insgesamt neun Akteuren ihre Bühnenpremiere. Darunter auch Stefanie Kaczikowski, die den Zauberer Zaramba aber so überzeugend mimte, dass manchem Kind angst und bange wurde. Aber auch die 14-jährige Lena Dettmers in der Rolle des Fiete und die 13-jährige Anne Germes als Marlies spielten ihre Rollen sehr überzeugend.

Bei den beiden anderen Neulingen Michelle Albrecht (14) als Kätzchen Lilli und Katharina Reiners (15) als Prinzessin Kartoffelsack hätten die Texte mit etwas mehr Emotion vorgetragen werden können, aber Mimik und Gestik wirkten schon sehr professionell. Mit viel Spielfreude ging Sonja Zeletzki ans Werk. Sie wurde als König Fritzchen vom hohen Sofa gleich zum Publikumsliebling. Und auch Judith Henseler als Nachtwächter Murmel kam gut an.

Neben tollen Kostümen sorgte die Bühne für den richtigen Zauber. Kulissenbauer Wolfgang Mertens hatte sie mit vielen Spinnweben und altem Gerümpel zum Speicher umgestaltet. Das war der Dachboden, auf dem Oma (Gabi Nilges) als Kind märchenhafte Fantasiereisen unternommen hat. Hier, in ihrem Königreich Plunderland, leben der König und die Prinzessin, in einem alten Kleiderschrank, der dunklen Eichenburg, haust der böse Zauberer. Sie alle sind auf der Suche nach einer Schublade, in der das verlorene Glück liegt. Omas Enkelkinder sind es schließlich, die die Schublade finden, es schaffen, sie zu öffnen und ein altes Rezept entdecken: den wunderbaren, ganz besonderen Apfelkuchen ihrer Uroma. Nach einem Stück davon löst sich aller böser Zauber auf und die Einwohner von Plunderland feiern das glückliche Ende mit einer Hochzeit.

(WS03)
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