Ausstellung im Stahlwerk Becker in Willich Wenn alte Gegenstände zum Kunstwerk werden

Willich · Die in Frankreiche geborene Künstlerin Sophie Vogit-Chadeyron stellt im Willicher Gründerzentrum Upcycling-Skulpturen und ungewöhnliche Bilder aus.

 Sophie Voigt-Chadeyron stellt unter dem Künstlernamen „Sof“ im Stahlwerk Becker aus.

Sophie Voigt-Chadeyron stellt unter dem Künstlernamen „Sof“ im Stahlwerk Becker aus.

Foto: Norbert Prümen

Die Halle ist über zwei Etagen gespickt mit Bildern, großen, kleinen, gegenständlichen, ungegenständlichen, mit Installationen aus alten Materialien, den Upcycling-Skulpturen, wie Sophie Voigt-Chadeyron sie nennt. Die Bilder hängen an den Wänden oder stehen auch in Kisten zum Durchblättern bereit. Es sind mehr als 100 Arbeiten, die Voigt-Chadeyron aus ihrem Atelier mitgebracht hat. Die Krefelder Künstlerin stellt aktuell im Gründerzentrum Willich aus.

Die Vielfalt fällt als erstes ins Auge. Voigt-Chadeyron spielt mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien. „Das ist bei mir wie im richtigen Leben: Ich kann nicht immer das gleiche machen“, erklärt Voigt-Chadeyron. Vor 27 Jahren ist die 52-jährige, in Bordeaux Geborene der Liebe wegen nach Deutschland gekommen. Nach einem Studium der Literatur und Geschichte an der Sorbonne (Paris) kam die Betriebswirtschaft hinzu. Aber ihre Leidenschaft gehört dem Malen und dem Zusammenbau von Dingen, denen nicht in die Wiege gelegt wurde, einmal zusammenzugehören. Wie das Relief aus Metallplatte, Handy, Rückspiegel und Wasserhahn, die, auf eine Platte montiert, ein organisches Eigenleben zu führen beginnen. Oder ein Stück Fundholz, das sich auf einem weiß bemalten Bildträger wiederfindet, in Kombination mit einem Drahtgitter.

Wie in den Upcyling-Skulpturen lässt sich Sophie Voigt-Chadeyron auch in ihren Bildern in kein Schema pressen. Große Experimentierfreude und Freude an Farben und Formen begegnen dem Betrachter. Da sind die kleinen Übermalungen: Auf Notenpapier erscheint die Andeutung eines schlanken Körpers, gemalt mit Lackfarbe, die die Malerin auch auf Glas oder Leinwände fließen lässt. Dann sind da die gegenständlichen Bilder mit Segelbooten und Hunden. Oder die abstrahierten, aus Farbflächen zusammengesetzten Köpfe. „Dieses Bild können Sie drehen“, schlägt Voigt-Chadeyron vor, „es ergibt wieder einen Kopf.“ Und da sind die Farbwelten, die von weißen und schwarzen Zufallslinien überzogen sind.

Die Ausstellung ist bis 25. Mai werktags zu besichtigen. Eines der Werke wird zugunsten der Flüchtlingshilfe der Stadt für mindestens 500 Euro versteigert. Gebot bis 24. Mai an atelier@sophieart.de.

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