Stadt Willich So viele Aussteller wie nie zeigen Berufe

Stadt Willich · Über den Beruf des Feuerwehrmannes und des Polizisten, aber auch über seltene Handwerksberufe informierten sich gestern in Anrath 800 Willicher Schüler. Die Stadt meldete eine Rekordbeteiligung der Aussteller.

 Bei einigen Berufen, die sich beim Berufsinformationstag in der Johannesschule präsentierten, durften die Schüler auch praktisch tätig werden. Mario Kreutzer (l.) weist Jens Hecker in die Pflastertechnik ein.

Bei einigen Berufen, die sich beim Berufsinformationstag in der Johannesschule präsentierten, durften die Schüler auch praktisch tätig werden. Mario Kreutzer (l.) weist Jens Hecker in die Pflastertechnik ein.

Foto: Achim Hüskes

- Treff für etwa 800 Schüler und Schülerinnen aus allen weiterführenden Schulen in Willich war gestern die Johannesschule in Anrath. Zum wiederholten Mal gab es an der auslaufenden Schule den Berufs-Informationstag. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Willich hatte den Tag in Kooperation mit der Johannesschule organisiert. Und die städtische Wirtschaftsförderin Annemarie Poos-Zurheide freute sich. Denn 63 Unternehmen, darunter viele Handwerker aber auch Banken, Sparkassen, Berufskollegs und einige Hochschulen, sorgten diesmal für eine Rekordbeteiligung.

Wie wäre es bei den heranwachsenden jungen Leuten mit Berufen wie Kürschner, Mosaikleger und Fahrzeuglackierer? Oder darf es etwas mehr sein, wie dem Bachelor für Sportökonomie oder dem für Arbeitsmarktmanagement? Die Schüler und Schülerinnen hatten gestern die Qual der Wahl. Schon früh waren die 85 Neuntklässler der Realschule gekommen. Die Klasse 9 b ließ sich gerade von den Feuerwehrmännern Thomas Jeziorek und Thorsten Liesenberg die Atemschutzgeräte erläutern. Und Thomas Jeziorek, der ehrenamtlich der stellvertretende Wehrführer in Willich und hauptberuflich bei der Düsseldorfer Flughafen-Feuerwehr tätig ist, erklärte die Möglichkeiten: "Nach erlerntem Handwerk kann man sich in 18 Monaten zum hauptberuflichen Feuerwehrmann ausbilden lassen oder bei uns ab etwa 16 Jahren eine Ausbildung zum Werksfeuerwehrtechniker beginnen."

Die Schüler erhielten beim Eintreffen in der Johannesschule einen informativen Besuchsplaner, mit allen Ausstellern, vom örtlichen Handwerk bis zur Bundeswehr und zur Polizei. Sie mussten jeweils vier Stationen durchlaufen. Für den 16-jährigen Realschüler Fabian Schissel stand der spätere Beruf schon fest. "Ich werde wie mein Vater Mechatroniker." Und der 15-jährige Leon Hoffmann wollte später einmal bei der Stahl- und Apparate-baufirma seines Vaters einsteigen. Viele Jugendliche waren aber noch unschlüssig.

Zwischen Gartenbauern, Fitnessstudios und Pflegediensten informierte unter anderem die Kreishandwerkerschaft. "Wir wollen zeigen, dass es neben den häufig nachgefragten Berufen, wie Mechatroniker, Kaufleute oder Friseurin, auch noch viele andere Möglichkeiten gibt", sagte Mitarbeiter Collin Schmidt. Als Beispiel wurden Straßenbauer, Stuckateur, Fleischer, Uhrmacher oder der Chirurgie-Mechaniker genannt.

Beim Berufsinformationstag an der Johannesschule beteilgten sich auch Auszubildende wie Lea Wagner. "Ich bin beim Girlys-Day bei uns zuhause in Straelen auf den Geschmack gekommen", sagte die junge Frau, die sich beim Schiefbahner Unternehmen "St. Gobain Perfomance" (vormals Pampus) im zweiten Lehrjahr zur Industriemechanikerin ausbilden lässt. Die 20-Jährige stellte ihren Lehrberuf vor. "Wir stellen am 1. September 2014 wieder fünf Auszubildende ein, darunter Industrie-Kaufleute und Mechaniker", sagten die Ausbildungsleiter von St. Gobain, Barbara Wiese und Norbert Olders. Bis Ende 2013sollten Bewebungen vorliegen.

"Sport- und Fitnesskaufmann, vielleicht ist das was für mich", meinte Gesamtschüler Lukas Dyk (14). Er und seine Klassenkameraden von der 9 c ließen sich gerade von Halle 22-Trainer Daniel Monjean informieren. Und drinnen in den Klassenzimmern und Fluren saßen unter anderem Hans Peter Jansen (69) und Jürgen Paland (72) von der lokalen Willicher Agenda-Gruppe Jugend und Wirtschaft. Seit vielen Jahren begleiten nicht nur sie ehrenamtlich Jugendliche auf dem Weg der schulischen wie beruflichen Ausbildung. "Wir wollen die jungen Leute stark machen", erklärte Jürgen Paland.

(wsc)
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