St. Tönis Ski-Oldies aus dem Jahre 1960
St. Tönis · Schnäppchenjagd war am Sonntag in der Vereinsturnhalle der Turnerschaft St. Tönis angesagt. Die Ski-Abteilung lud zum 20. Skibasar ein. Da gab es nicht nur moderne, sondern auch alte Ski zu kaufen.
In der Turnhalle der Turnerschaft St. Tönis summt und brummt es wie in einem Bienenstock. Dort, wo sonst Sport das Bild bestimmt, stehen Skier und Snowboards in langen Holzständern, auf Tischen sind Skistiefel und Helme zu finden, und an unzähligen Kleiderstangen hängt Wintersportbekleidung für den alpinen Sport.
„So gut wie heute waren wir schon seit längerem nicht mehr besucht“, strahlt Bernhard Kersting, Leiter der Skiabteilung der Turnerschaft St. Tönis. Ob bei der Abgabe, an der mehrere Frauen des Vereins die Gegenstände und die Bekleidung rund ums Skilaufen entgegen nehmen und entsprechend der Angaben der Besitzer mit orangen Zettelchen versehen, oder bei der Suche nach dem persönlichen Schnäppchen, der traditionelle Skibasar präsentiert sich bestens besucht.
Den Keller aufgeräumt
Und es gibt nicht nur aktuelles. Ein wahres Schätzchen hat Dieter Sievers mitgebracht. „Ein Liebhaberstück“, schmunzelt der Krefelder, der in der linken Hand ein Paar Skier aus dem Jahr 1960 mit Original Tirolia Bindung samt Fangriemen hält. Ehefrau Maria trägt die passenden Schuhe in einer Tüte: schwarze Lederschuhe zum Schnüren. „Wir bauen um und räumen den Keller auf“, verrät Maria Sievers. Die Oldtimer-Sachen nimmt Petra Ebeling, Mitglied der Ski-Abteilung, ebenso entgegen wie die aktuellen Ausrüstungsgegenstände. „Es gibt bestimmt jemanden, der die Skier samt Schuhen als Dekorationsgegenstände haben möchte“, ist sie sich sicher, füllt die entsprechenden Karten aus, nimmt pro Gegenstand einen Euro für die Vereinskasse entgegen und gibt Skier und Schuhe für den Verkauf frei.
Die Schnäppchenjagd in der Halle läuft derweil auf vollen Touren. Heike Meier nimmt gerade ein Paar Skier skeptisch unter die Lupe. „Dass sie von oben verschrammt sind, ist egal. Wichtig ist, dass der Belag und die Kanten gut sind und eine anständige Bindung vorliegt“, erklärt die St. Töniserin. Die Inspektion fällt positiv aus. Die 1,30 Meter langen Kinderskier gehen in den Besitz von Tochter Caroline über. „Wir selber haben unsere jetzt zu klein gewordenen Kinderski auch hier abgegeben“, sagt Meier. Während die zehnjährigen Zwillinge Caroline und Manuel schon stolze Besitzer von „neuen“ Skiern sind, sucht die 13-jährige Tochter Beatrix zusammen mit Vater Johannes Meier nach längeren Ski-Stöcken. Die alten sind zu klein geworden.
An den Ständern mit der Kinderskibekleidung knubbelt es sich. „Die Kids wachsen so schnell aus den Sachen raus, da ist so ein Skibasar eine prima Sache“, meint Birgit Oedinger, die zusammen mit einem Schwung anderer Mütter die Kleiderstanden auf der Suche nach dem passenden Kinderskianzug abklappert. Der Helm ist immerhin schon gefunden worden, den Sohn Max (8 Jahre) voller Stolz präsentiert. In Punkto Sicherheit ist er für den nächsten Skiurlaub also schon bestens ausgerüstet.
