Stadt Willich Silbernes bei Black Brothers
Stadt Willich · Seit einem Vierteljahrhundert feiern die "Black Brothers and the Bad Bones" immer im November in Willich eine riesige Blues-Party. Das Silberjubiläum im Zeichen der Blues Brothers kam bei 850 Gästen sehr gut an.
Schwarze Anzüge, breite Sonnenbrillen und schicke Hüte gehören zu diesem Abend wie dichter Nebel in den November. Denn die Fans dieser besonderen Blues-Musik besuchen kein Konzert einer Coverband, sondern feiern eine riesige Party im passenden Outfit mit handgemachter Musik, reichlich Bier und jeder Menge guter Laune.
Unlängst ist die Show der Black Brothers alias Jochen Contzen und Bernhard Halen, die vor 25 Jahren als Köpfe der Blues Brothers Revival Band ihre Karriere auf dem Parkett des Kaisersaals Schiffer starteten, zu einem festen Treffpunkt der Befürworter dieses energetischen Musikstils geworden. Doch diese müssen sich gedulden: Jahr für Jahr ist es wenig wahrscheinlich, die "Men in black" vor 21.30 Uhr auf der Bühne zu sehen. Für den Anfang holen sich Contzen, Halen und Band wechselnde "Eisbrecher" ins Haus.
Zum Silberjubiläum hieß die Vorgruppe "Better Then Expected" und kam aus Viersen. Für das junge Quintett (Altersdurchschnitt: 20 Jahre) war es der erste Auftritt vor solch einem großen Publikum; trotzdem vermochten es Webs, Alex, Dennis, Marcel und Lars, den Kaisersaal Schiffer mit hausgemachtem Rock auf eine angenehme Betriebstemperatur zu bringen.
Wobei die Blues-Sause nichts für schwache Kreisläufe ist, denn durch die zahlreichen Gäste steigt die Saaltemperatur schnell auf gefühlte 30 Grad Celsius und mehr an. Doch genau dieses Gefühl, genau diese Leidenschaft ist es, die die fromme Fan-Gemeinde zur Peterstraße pilgern lässt. "Wir sind extra angereist", erzählt Doro aus Langenberg.
Sie hat sich — ebenso wie ihre Freundinnen Sandra und Melanie — schick in Schale geschmissen: Schwarzer Hut, weiße Bluse und eine besonders coole Sonnenbrille. Die dazugehörigen Jungs Benedikt, Hendrik und Gerrit legten mit ihren Outfits einen ähnlich gelungenen Auftritt hin. Vor allem Gerrit hatte allen Grund zur Freude: "Meine Freunde haben mich hierhin eingeladen. Die Konzertkarte war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk." Sich selber bezeichnet er als "typischen Rockfan", der eben auch gerne knackigen Blues hört.
"Was man als alter Sack doch noch so alles leisten kann", staunte Alnodore Kirchner beim Betrachten von Jochen Contzens Bühnenkunststückchen: Der Lead-Sänger macht Radschläge, zappelt ab, steht nicht eine Sekunde still.
Zusammen mit einigen Freundinnen machte Kirchner sich einen "netten Mädelsabend" in Willich, einige kamen extra aus Duisburg und Dinslaken. Letztlich war's so voll, dass einige Besucher immer wieder an die frische Luft gingen, um sich abzukühlen.
