Tönisvorst Sie werden gebraucht

Tönisvorst · Die Caritas-Pflegestation hat allen Grund zu feiern: Sie ist gerade 15 Jahre alt und startet in neuen Räumen ins 16. Zur offiziellen Eröffnung war das Haus gestern voll.

Viele geladene Gäste tummeln sich im und angesichts des schwülen Wetters vor dem neuen Haus am Nordring 3. Leiterin Beate Caelers kann sich vor Glückwünschen kaum mehr retten. Fast 130 Quadratmeter stehen der Einrichtung für häusliche Alten- und Krankenpflege im Erdgeschoss zur Verfügung. Die Räume sind behindertengerecht ausgestattet. Vorher war die Pflegestation rund zehn Jahre im Antoniuszentrum beheimatet. Die gute Parkplatzsituation und die zentrale wie werbewirksame Lage am Nordring gaben den Ausschlag für den Umzug. Beate Caelers gefallen die hellen und freundlichen Räume, die Pflegestation sei als Anlaufpunkt größer geworden, freut sie sich.

Auch ihre Gäste sind vom neuen Domizil angetan. Neue Räume seien immer schön, meinen Gisela Wolken und Anni Giebels. Die beiden Frauen von der Hilfsbörse der Zukunftswerkstatt sind ab und zu für die Pflegestation im Einsatz. Auch die Vertreterinnen der katholischen Frauengemeinschaft St. Cornelius, Hildegard Hülser und Margret Brammen, gefällt’s hier. Und mit Blick auf die Besucherschar bescheinigt Schwester Maria Petra vom Marienheim der Pflegestation am neuen Ort einen sehr guten Start.

So ein Jubiläum gebe Gelegenheit, auf die Erfolgsgeschichte der Caritas-Pflegestation zu blicken, sagt Felix Pieroth, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen. Und mit der Eröffnungsfeier wolle man gleichzeitig ein neues Kapitel dieser Geschichte aufschlagen. Peter Babinetz, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen, blickt zurück. Was im Sommer 1992 mit einer Hand voll Mitarbeitern und gerade einmal 26 Patienten begann, habe sich seither zum größten ambulanten Pflegedienst in der Stadt entwickelt. Heute beschäftige man in der jüngsten von insgesamt sechs Caritas-Pflegestationen 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mehr als 160 Kunden betreuen. 63 000 Einsätze habe man im Jahr 2006 in Tönisvorst geleistet. „Unser Angebot trifft den Nerv der Tönisvorster – wir werden gebraucht“, so Babinetz. 15 Jahre Caritas-Pflegestation seien aber weit mehr als nüchterne Daten, betont der Geschäftsführer. Das bedeute auch viel gelinderte Not, geteiltes Leid, gemilderten Schmerz. Hilfe für Menschen lassen sich nicht allein auf Zahlen reduzieren.

Bevor die Gäste dann vor der Tür frische Luft schnappen und die neuen Räume genauer in Augenschein nehmen können, segnen Pfarrer Karl Beimdieke, mit 97 Jahren der älteste Besucher, und Pastor Josef Beenen die Räumlichkeiten. Und schließlich hebt man sein Glas und stößt auf die gemeinsamen 15 Jahre an.

(RP)
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